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Aufbewahrung

5 Tipps: Kartoffeln richtig lagern

Wer Kartoffeln richtig lagert, hat ziemlich lange was von ihnen. Aber worauf kommt’s dabei an? Hier kommen fünf Tipps, wie die Knollen sich bei euch zu Hause richtig wohlfühlen!

Einen richtigen Kartoffelkeller, wie es ihn früher in fast jedem Haushalt gab, findet man heutzutage eher selten. Macht Sinn, denn wo Lebensmittel damals noch möglichst lange eingelagert wurden, sind sie mittlerweile dank Supermarkt und Co. fast jederzeit und überall verfügbar. Für die Flexibilität ist ein Vorrat an bestimmten Basics trotzdem von Vorteil – so auch bei Kartoffeln, die immer und zu allem passen.

Tipp 1: Im Dunkeln ist gut munkeln

Kartoffeln mögen es dunkel. Bekommen sie zu viel Licht ab, verfärben sie sich grün und produzieren das ungenießbare Solanin. Hier bietet sich deshalb eine Vorratskammer an. Verstaut werden sie am besten in einem Behältnis, das das Sonnenlicht gut abhält.

Tipp 2: Laues Lüftchen

Damit sie sich lange halten, muss Luft an die Knollen kommen. Deshalb eignen sich zum Beispiel Beutel aus Leinen oder Jute, eine Holzkiste oder ein Weidenkorb für die Aufbewahrung. Wenn ihr die Kartoffeln in einer Plastikverpackung gekauft habt, solltet ihr diese direkt entfernen. So lassen sich Feuchtigkeitsschäden vermeiden.

Tipp 3: Cool bleiben

Auch die Temperatur spielt eine wichtige Rolle: sie sollte nicht mehr als um die 13 Grad Celsius betragen. Je wärmer es ist, desto schneller keimen die Kartoffeln aus und verlieren an Feuchtigkeit. Im Sommer solltet ihr deshalb lieber mehrmals kleinere Mengen kaufen. In den Kühlschrank sollten rohe Kartoffeln übrigens nur als Notlösung und für maximal zwei Tage. Bei zu viel Kälte wird ihre Stärke nämlich in Zucker umgewandelt, und der Geschmack verändert sich.

Tipp 4: Gebührender Abstand

Was die Lagerung angeht, solltet ihr eure Kartoffeln von Obst wie Äpfel oder Pflaumen eher fernhalten. Die verströmen nämlich das Gas Ethylen, was die Knollen schneller reifen und austreiben lässt. Interessant: In einer bestimmten Dosierung bewirkt Ethylen genau das Gegenteil: Es verlangsamt oder verhindert sogar die Keimung, ohne dass Rückstände auf der Kartoffel bleiben. Daher wird es industriell für die Keimhemmung bei Kartoffeln verwendet. Da diese feine Dosierung zu Hause unmöglich herzustellen ist, gilt: Obst und Kartoffeln eher auf Abstand halten.

Tipp 5: Ein Auge auf Augen haben

Wer größere Mengen Kartoffeln über längere Zeit aufbewahren will, sollte immer mal wieder nach dem Rechten sehen und keimende Exemplare aussortieren. Die müsst ihr aber nicht direkt in den Müll werfen: Wenn ihr die Keimstellen großzügig entfernt, lassen sich die Knollen ganz normal verarbeiten.

Schaut euch auch unseren Film Kartoffeln aufbewahren: So geht’s richtig an!

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USA Kartoffel

USA: National Potato Day

In den USA gibt es ja alle möglichen Ehrentage für alle möglichen Dinge. Die sind manchmal ernst, wie etwa der Memorial Day, oft wurden sie aber auch mit mehr als nur einem Augenzwinkern ins Leben gerufen: Gestern erst war zum Beispiel der National I Love My Feet Day. Heute ist anscheinend Ice Cream Pie Day. Und morgen, morgen ist der in unseren Augen beste Tag des Jahres in den USA: National Potato Day!

Wer irgendwann auf die Idee gekommen ist, dass die Kartoffel ihren eigenen Feiertag verdient hat, ist wie so oft bei diesen Angelegenheiten nicht mehr nachvollziehbar. Recht hatte er oder sie auf jeden Fall damit: Von den insgesamt rund 376 Millionen Tonnen, die weltweit pro Jahr produziert werden, kommen 90 Millionen Tonnen aus den USA, und damit haben sich die Amerikaner durchaus einen kartoffeligen Feiertag verdient. Die meisten Knollen stammen aus dem Bundesstaat Idaho, in dem sich auch das fantastische Idaho Potato Museum befindet. Wann genau die Knolle von Europa nach Amerika geschifft wurde, ist nicht bekannt. Fakt ist aber, dass sie erstmals als Geschenk von Nathaniel Butler, dem Gouverneur der Bermudas, an die frühen Kolonisten in Virginia überreicht wurden. 

Angepflanzt wurden die ersten Kartoffeln in Amerika im Jahre 1719. Seitdem sind sie verständlicherweise schnell zu einem der beliebtesten Nahrungsmittel in den USA geworden und aus keinem einzigen Haushalt mehr wegzudenken.

Wir gratulieren den Vereinigten Staaten zu einem so fantastischen Feiertag! So können sie sich immerhin einmal im Jahr vorstellen, wie wir uns jeden Tag fühlen – für uns ist schließlich jeder Tag ein Potato Day. 🙂

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Haushaltshelfer

Blitzeblank: die Kartoffel als Haushaltshelfer

Die Kartoffel ist Euer Freund und Helfer, das wissen wir schon lange. Weil sie aber so viel mehr zu bieten hat, als Euch eine leckere Mahlzeit zu liefern, haben wir mal über den Tellerrand geschaut und geprüft, was die Knolle noch so alles drauf hat. Unser Fazit: Sie ist ein erstklassiger Saubermann!

Edelstahl, Leder, Thermoskannen – kein Problem

Die Kartoffel ist dank ihres hohen Stärkegehaltes bestens dazu geeignet, Edelstahl-, Leder- und Glasflächen zu reinigen – dazu müsst ihr lediglich eine Kartoffel entweder schälen oder halbieren. Natürlich wird der Rest der Knolle nicht verschwendet: Aus den Teilen, die nicht fürs Putzen verwendet werden, könnt Ihr eines unserer leckeren Rezepte zaubern.

Doch zurück zur Reinigungskraft: Mit der Innenseite der Schale (oder der halben Knolle) reibt Ihr nun eine Edelstahlfläche (zum Beispiel das Spülbecken) ein und wischt sie danach mit einem feuchten Lappen ab. Voilà: Alles ist blitzeblank sauber. Auf dieselbe Weise könnt Ihr ebenfalls Glas- und Lederflächen reinigen.

Selbst Rückstände in Thermoskannen bekommt die Kartoffel hin: Legt dafür zuerst einige Kartoffelschalen in die Thermoskanne. Nun füllt Ihr sie mit Wasser, schließt die Kanne, schüttelt kräftig und wartet eine Viertelstunde. Anschließend schüttet Ihr die Schalen heraus und spült alles mit sauberem Wasser durch. Damit wären sämtliche Rückstände beseitigt.

Fantastisch, was alles in der Kartoffel steckt, oder? Und wer die Schalen verwendet, betreibt ultimatives Recycling. Schade nur, dass sich die Knolle nach wie vor strikt weigert, die Wohnung zu saugen.

 

Was die Kartoffel für eure Schönheit tun kann, könnt ihr in unserem Beitrag Die Kartoffel als Beauty-Helfer nachlesen!

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forschung

International Potato Center in Peru – Forschung gegen Hunger

Wisst Ihr, wie viele essbare Kartoffelsorten es gibt? 4.000. In Worten: Viertausend. Die meisten davon findet man in den südamerikanischen Anden. Da ist es kein Wunder, dass in Peru, einem der Heimatländer unserer Lieblingsknolle, das International Potato Center steht – eine Non-Profit-Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit der Forschung rund um die Kartoffel gegen den Hunger auf unserer Welt zu kämpfen.

Teamwork mit Landwirten

Das “Centro Internacional de la Papa”, kurz CIP, weiß genau über das Potenzial von Kartoffeln Bescheid: Sie sind großartige Kohlehydratlieferanten mit kaum Fett, haben im gekochten Zustand mehr Proteine als Mais und fast doppelt so viel Kalzium. Die Mitarbeiter des CIP sammeln, katalogisieren und untersuchen so viele Kartoffelsorten wie möglich und versuchen so herauszufinden, welche davon besonders robust und nahrhaft sind. Dabei arbeiten sie eng mit den regionalen Bauern zusammen, die ihr traditionelles Wissen zu Anbau und Pflege der Pflanzen beitragen. Im Gegenzug erhalten sie gesundes Pflanzgut für ihre Felder.

In der Genbank des Instituts werden Samen, Knollen und Pflanzenteile von jeder Sorte in eingelagert, um sie dauerhaft zu erhalten. Ihr Erbgut wird in flüssigem Stickstoff für die Zukunft konserviert. Aus dieser riesigen Datenbank können für fast jeden Boden und die verschiedensten Klimazonen die passenden Pflanzen ermittelt werden. Abgesehen vom Headquarter in Lima sind die Forscher des CIP außerdem auch zahlreich in Afrika und Asien vertreten, um dort mit den Landwirten in Kontakt zu treten, die lokalen Bedingungen zu prüfen und Anbaumöglichkeiten zu erforschen – nicht nur für die Kartoffel, sondern auch für andere essbare Wurzeln und Knollen wie die Süßkartoffel. So leistet das International Potato Center einen nachhaltigen Beitrag im Kampf gegen Armut und Hunger auf der ganzen Welt. 


Mehr über das CIP könnt Ihr hier erfahren: http://cipotato.org/

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Zubereitung Kartoffel

Vitamin C: So bleibt es beim Kochen erhalten

Manchmal wird die Kartoffel auch „Zitrone des Nordens“ genannt, und das natürlich nicht ohne Grund: Auf 100 Gramm kommen rund 17 Milligramm Vitamin C ­– das ist mehr als beispielsweise bei Äpfeln. Beim Garen geht aber unweigerlich ein Teil davon verloren. Welche Methode ist also die beste, um so viel wie möglich davon zu bewahren?

Schonende Zubereitung

Beim Garen im kochenden Wasser werden Vitamine und Nährstoffe vor allem dann ausgelaugt, wenn die Kartoffeln vorher geschält werden. Am besten ist es also, bei dieser Zubereitungsart die Schale immer erst im Nachhinein zu entfernen. Mit diesem einfachen Trick gelingt das übrigens mühelos!

Werden die Kartoffeln frittiert, wirkt sich das zumindest positiv auf den Vitamin-C-Gehalt aus. Die plötzliche Hitze stoppt die Enzyme, die für den Verlust der auch Ascorbinsäure genannten Substanz verantwortlich sind. Doch da das Ganze bekanntlich eine äußerst fettige Angelegenheit ist, sollte die Fritteuse natürlich nicht jeden Tag zum Einsatz kommen. Beim Braten in der Pfanne tauchen die Kartoffeln nicht ganz im Fett unter, der Effekt auf das Vitamin C ist jedoch ungefähr der gleiche – vorausgesetzt, die Knollen werden nicht vorgekocht. Mit Blick auf die schlanke Linie ist dieser Variante also der Vorzug zu geben.

Unschlagbar in Sachen Vitamin-C-Erhalt ist allerdings der Backofen: Als klassische Folienkartoffel, als Hasselback Potato oder in Spalten geschnitten bleibt hier genau so viel von den Nährwerten übrig wie in der Fritteuse.

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KartoffelPost

Kartoffelpost – die Erfolgsgeschichte einer Schnapsidee

Manche Ideen sind so doof, dass sie schon wieder genial sind. Kartoffeln statt Mails verschicken?! Die bescheuertste Idee aller Zeiten, sagte die Freundin von Alex Craig aus Dallas, USA. Der beste Einfall überhaupt, sagte Alex. Und jetzt ratet mal, wer reich geworden ist …

Fünfstellige Verkaufssumme

Potato Parcel heißt der ungewöhnliche Grußbotschaftsversand, und der Name ist Programm. Statt Kurznachricht oder Briefen werden hier tatsächlich echte Kartoffeln verschickt. Analoger geht’s gar nicht mehr! Die Funktionsweise: Der Kunde gibt online die Adresse des Empfängers und seine Nachricht (maximal 15 Wörter) ein, die mit einem schwarzen Marker auf die Kartoffel geschrieben wird. Pro Knolle sind 8 bis 10 Dollar fällig.

Als Alex Potato Parcel im Mai 2015 gründete, hielten ihn wohl die meisten für verrückt. Doch nur 5 Monate später konnte das Unternehmen bereits so große Erfolge verbuchen, dass der Amerikaner es verkaufte ­–­ für 40.000 Dollar. Nun wird das Knollenbusiness in Kalifornien betrieben. Inzwischen kann man die Erdäpfel auch mit Bildern bedrucken oder im typischen Jutesack liefern lassen. Und die Popularität nimmt nicht ab: Seit Ellen DeGeneres den Service in ihrer bekannten Talkshow vorstellte, purzeln die Aufträge nur so rein.

Natürlich hat der verrückte Onlinedienst inzwischen zahlreiche Nachahmer gefunden. Auch hierzulande gibt es diverse Kartoffelpostämter, zum Beispiel Postkartoffel oder Kartoffelpost. Der Überraschungseffekt eines solchen Pakets scheint also durchaus gut anzukommen.

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Kartoffeln Suesskartoffeln

Kartoffeln oder Süßkartoffeln – was ist gesünder?

Wusstet ihr eigentlich, dass Kartoffeln und Süßkartoffeln botanisch gesehen gar nicht miteinander verwandt sind? Macht nichts, dafür habt Ihr ja uns 🙂 Wir erklären, was die beiden Lebensmittel gemeinsam haben – und was sie unterscheidet.

Wie auch die Kartoffel stammt die Süßkartoffel aus Mittel- und Südamerika, von wo sie im 16. Jahrhundert nach England eingeschifft wurde. Hier erhielt sie die Bezeichnung „potato“ – also dieselbe wie die uns vertraute Knolle. Äußerlich verbindet sie viel, und auch die Zubereitung ist ähnlich. Doch während die „normale“ Kartoffel den Nachtschattengewächsen angehört, ist die Süßkartoffel ein Windengewächs. Somit besteht zwischen beiden keine botanische Verwandschaft. Gemeinsamkeiten gibt es trotzdem einige.

Was den Gehalt von Fett, Proteinen, Eisen, Kalium, Vitamin B6 oder Magnesium angeht, liegen beide ungefähr gleich auf. Einer der größten Unterschiede besteht allerdings, wie der Name schon vermuten lässt, im Zuckergehalt: Die Süßkartoffel enthält rund 4,2 Gramm Zucker pro 100 Gramm, was ihren Geschmack und Namen erklärt, die Kartoffel hingegen nur etwa 0,8 Gramm. Konsequenterweise ist daher auch der Kaloriengehalt der Süßkartoffel (108 kcal/100 Gramm) höher als der der Speisekartoffel (68 kcal/100 Gramm). Sie kann rund zwei Wochen lang bei Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad Celsius aufbewahrt werden; die Kartoffel an einem kühlen und dunklen Ort sogar über Monate.

Auch mit Blick auf den Anbau kommt die Kartoffel mit deutlich niedrigeren Temperaturen als die Süßkartoffel zurecht. Süßkartoffeln werden fast ausschließlich importiert, etwa aus Brasilien oder Israel, weshalb sie preislich deutlich mehr ins Gewicht fallen.

Wer Wert auf einen regionalen Anbau legt, ist mit der Kartoffel also besser beraten. Wichtige Nährstoffe enthalten beide – welcher der Knollen letztendlich der Vorzug gegeben wird, ist vor allem eine Frage des Geschmacks.

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Diet

Radikaldiät: ein Jahr lang nur Kartoffeln

Kartoffeln sind großartig, das steht außer Frage. Aber könnte man sich ein Jahr lang von nichts anderem als den leckeren Knollen ernähren? Ein Mann aus Melbourne hat genau das ausprobiert, und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Andrew Taylor stemmt zwar 151 Kilo auf die Waage, hat aber auch den nötigen Willen, um das zu ändern. Der 36-jährige Australier litt nach eigener Aussage an einer Lebensmittel-Abhängigkeit und machte genau diese Schwäche zu seiner Stärke. Wenn man also schon viel isst, warum nicht einfach etwas Gesundes essen? Taylor hat am Ende seiner Recherche die unserer Meinung nach einzig richtige Wahl getroffen und sich für die Kartoffel entschieden. Sein Ziel ist es, sich das ganze Jahr ausschließlich von den Knollen zu ernähren. Zum Glück ist die Kartoffel sehr vielseitig: Egal ob gestampft, gekocht oder gebacken, für Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt. Als Beilage nimmt Taylor höchstens etwas Soße und Kräuter.

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© Andrew Taylor/spudfit.com

 

Bei so einem Vorhaben ist es natürlich wichtig, sich vorher gut zu informieren. Eine Ernährungsberaterin begleitet Andrew deswegen auf seinem Weg. Das aktuelle Ergebnis ist noch nicht bekannt, doch nach 100 Tagen hat Taylor bereits 30 Kilo abgenommen und fühlt sich gut. Das liegt vielleicht auch an der Unterstützung seiner Freunde, den kostenlosen Kartoffeln eines Sponsors und an dem gesparten Geld für Lebensmittel, doch die Mangelerscheinungen lassen sicher nicht lange auf sich warten.

Bei der ganzen Geschichte gilt allerdings trotzdem: Don’t try this at home. Kartoffeln sind zwar gesund und machen uns alle sehr glücklich, reichen aber für eine ausgewogene Ernährung langfristig nicht aus. Ist aber halb so wild, denn unsere geliebten Knollen schmecken bekanntlich auch in Kombination mit jedem erdenklichen anderen Lebensmittel einfach fantastisch 🙂

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Kartoffel tasting

Kartoffel-Tasting: abenteuerliche Geschmacksprobe

Bei jeder noch so schönen Weinprobe sitzen wir am Tisch, kosten den Wein, analysieren sämtliche Nuancen sowie raffinierte Aromen und genießen die Gesellschaft anderer Menschen. Doch irgendetwas fehlt. Eine unerklärliche Leere, die es bei solchen Verköstigungen nicht zulässt, dass wir glücklich werden. Was fehlt, das ist jetzt endlich klar. Es fehlen – natürlich – Kartoffeln.

Damit ist ab sofort Schluss: In Gündels Kulturstall, einem Kulturbauernhof im sächsischen Reichenbach, gibt es wunderbarerweise ein waschechtes Kartoffel-Tasting. Dort werden allerdings nicht herkömmliche Knollen aus dem Supermarkt angeboten, sondern echte historische Züchtungen aus den Jahren 1836 bis 1920 – selbstverständlich aus eigenem Anbau. Doch die Kartoffeln werden nicht einfach nur auf den Tisch gestellt: Der ganze Abend ist eine große Show und bietet abwechslungsreiche Unterhaltung für jedermann und -frau. Mit dabei sind zum Beispiel Charaktere wie der „Weinige Mann“, der „Domprobst zum Doktorberg“ oder der „Vugtländer“, die in schauspielerischer und kabarettistischer Art über die Kartoffel philosophieren. Auch die Hausband von Gündels Kulturstall, die „Vinotheker“, ist am Abend des Kartoffel-Tastings mit dabei und untermalt die Szenerie mit Musik sämtlicher Stilrichtungen.

Wer also ein schlichtes Kartoffel-Dinner möchte, ist hier definitiv falsch. Bei der Kartoffelverkostung finden sich Knollenliebhaber aus allen Ecken der Kunst und geben ihr Bestes, dass man sich endlich nicht mehr leer fühlt ­– ganz im Gegensatz zum geplünderten Kartoffelkeller.

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