Wahrscheinlich wird kein Kartoffelprodukt auf der ganzen Welt so heiß und innig geliebt und so häufig gegessen wie die gute alte Knusperkartoffel. Denn Pommes frites (oder gebratene Äpfel – so der ursprüngliche, wortwörtlich aus dem Französischen übersetzte Name dieser Köstlichkeit) stammen aus Belgien. Seit 2008 wird den krossen Kartoffelstäbchen in Brügge in der belgischen Provinz Westflandern Tribut gezollt. Und auch wir sagen: Willkommen im weltweit ersten Museum für Pommes, dem einzigartigen Frietmuseum!
Auf drei Etagen nur Pommes, Pommes, Pommes!
Das Frietmuseum steht circa 200 m fußläufig vom Grote Markt, dem Herz der historischen Altstadt von Brügge, wird von den Familien Cédric und Eddy Van Belle betrieben. Die Saaihalle, das Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, wurde im 14. Jahrhundert erbaut und war Sitz der Handelsvertretung der Republik von Genua.
Die umgebenden Gebäude der Saaihalle gehörten der Familie Van der Beurse. Händler trafen sich in diesen Gebäuden, um ihren Geschäften nachzugehen. Das Wort „Börse“ hat sehr wahrscheinlich hier seinen etymologischen Ursprung. Heute wird in diesen historisch bedeutsamen Räumlichkeiten nicht mehr so viel gehandelt, stattdessen führen rund 400 Objekte, 50 Infotafeln sowie zahlreiche Erklärfilme durch die drei Etagen des Pommes-Tempels.
Bildquelle: Frietmuseum
Die Kartoffel: Eine Knolle erobert Belgien und die Welt
Zuerst zeigt das Museum Historisches über die Knolle, die vor 10.000 Jahren in den peruanischen Anden begann und erst vor einigen Jahrhunderten den Weg nach Europa fand. In diesem Teil des Museums stehen die ältesten Exponate, u. a. präkolumbische Inka-Vasen in Kartoffelform, auch bekannt als „Huacos“.
Bildquelle: Frietmuseum
Im Anschluss erfahren Besucher alles über die belgischen Ursprünge der goldenen Kartoffelsticks und lernen Schlüsselfiguren der Pommes-Geschichte sowie alte Instrumente zur Kartoffelzubereitung kennen. Natürlich lernt ihr auch alles über die Zubereitung authentisch belgischer Pommes.
Bildquelle: Frietmuseum
Und da probieren stets über studieren geht, befindet sich im mittelalterlichen Gewölbekeller des Museums ein kleines Restaurant mit professionellem Fritteur und den unzähligen Soßen, die im zweiten Teil des Museums vorgestellt wurden.
Bildquelle: Frietmuseum
Übrigens: Wer das Museum besucht, unterstützt auch eine vom Museum ins Leben gerufene Stiftung zur Förderung der Kartoffelkultur regionaler Kleinbauern in aller Welt.
Öffnungszeiten, Führungen und Kontakt
Bildquelle: Frietmuseum
Das Museum öffnet täglich von 10 bis 17 Uhr bis auf wenige Ausnahmen (siehe Homepage) und bietet Gruppenführungen an. Für einen Besuch solltet ihr circa eine Stunde planen.
Frietmuseum
Vlamingstraat 33
8000 Brügge
Belgien