Das grosse
Kartoffel-ABC
Für Kartoffelfreunde und die es werden wollen: Alles Wissens- und Staunenswerte über die tolle Knolle.
Buchstabe A
Agrikulturelle Bedeutung
Die Kartoffel als eine der wichtigsten Nutzpflanzen in der Landwirtschaft. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung und hat einen hohen Nährwert, da sie reich an Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen ist. Darüber hinaus bietet die Kartoffel Einkommen für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Sie ist eine vielseitige Nutzpflanze, die in vielen verschiedenen Klimazonen angebaut werden kann und eine hohe Ertragskapazität hat. Die agrarwirtschaftliche Bedeutung der Kartoffel geht jedoch über ihre Rolle als Nahrungsmittel hinaus.
Alkaloide
Alkaloide sind natürliche, stickstoffhaltige Verbindungen in Pflanzen. Sie dienen Pflanzen als Abwehrmechanismus, zum Beispiel gegen Fressfeinde. Kartoffeln bilden das Alkaloid Solanin in geringen Mengen. Mit bitterem Geschmack warnt es vor dem Verzehr.
Alkoholproduktion
Kartoffeln enthalten viel Stärke, die für die Produktion von Alkohol eine wichtige Rolle spielt. So gewonnener Alkohol hat in vielen Regionen lange Tradition und wurde als Antriebsmittel für Maschinen und sogar Flugzeuge im Ersten Weltkrieg, oder aber als Ersatz für teure Öl- oder Kohleimporte verwendet. Auch heutzutage wird Alkohol aus Kartoffeln hergestellt und sowohl als Trink- als auch als Industriealkohol verwendet. Allerdings ist das eher ein Nische im Vergleich zur Alkoholmenge aus Zuckerrohr und Getreide.
Anbau der Kartoffel
Der Anbau der Kartoffel beginnt in der Regel mit der Vorbereitung des Bodens im Herbst. Wichtig ist die Lockerung des Bodens. Kartoffeln lieben steinfreie, wasserdurchlässige Flächen. Im Frühjahr werden die Pflanzkartoffeln in den Boden gepflanzt. Während des Wachstumszyklus erfordert die Kartoffelpflanze regelmäßige Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung, um eine gute Ernte zu gewährleisten.
Die Zeit bis zur Ernte beträgt in der Regel etwa 90 bis 120 Tage, abhängig von der Reifegruppe, Sorte, Verwendungszweck und den Wachstumsbedingungen.
Buchstabe B
Blattwerk der Kartoffel
Das Blattwerk der Kartoffel ist von großer Bedeutung für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze. Es ist verantwortlich für Photosynthese und Nährstoffaufnahme aus der Umgebung, fördert die Aufnahme von Stärke in den Knollen, wenn es üppig und gesund ist, und ist ein Indikator für die Gesundheit der Pflanze. So geben Flecken oder Verfärbungen Hinweise auf beispielsweise Krankheiten oder Parasiten.
Die Blätter sind groß und bestehen aus mehreren Blattteilen, die eine unverwechselbare Form haben und tief geschlitzt sind.
Farblich variieren die Blätter von einem leuchtenden Grün bis zu einem dunkleren Grünton, welcher sich während des Wachstumszykluses ändert.
Insgesamt ist das Blattwerk der Kartoffel ein wichtiges Element des Wachstums und der Gesundheit der Pflanze, das nicht nur für die Produktion von Knollen, sondern auch für die Gesamtgesundheit und Vitalität der Pflanze von entscheidender Bedeutung ist.
Blüte und Blütenstand
Die Kartoffelpflanze bildet im oberirdischen Teil eine Vielzahl von Blüten, die in einem dichten, kugelförmigen Blütenstand angeordnet sind.
Sie haben eine typische Form mit fünf Blütenblättern, von gelben Staubblättern umgeben, und kommen in verschiedenen Farben wie weiß,
rosa, violett oder blau vor.
Wenngleich schön anzusehen, haben die Blüten nur geringe landwirtschaftliche Bedeutung, da Kartoffeln vorwiegend vegetativ (durch die
Vermehrung von Knollen) vermehrt werden, nicht durch Samen. Daher liegt der Fokus bei der Züchtung meist darauf, große, gesunde
Knollen zu produzieren.
Dennoch spielen Blüte und Blütenstand eine wichtige Rolle in der Forschung und Züchtung. Sie ermöglichen es, neue Sorten mit
unterschiedlichen Merkmalen und Eigenschaften zu entwickeln, wie z.B. Resistenz gegen Krankheiten oder eine höhere Knollenproduktion.
Auch in der Volksmedizin werden Kartoffelblüten genutzt, die die enthaltenen Alkaloide (Solanin, Chaconin) antibakteriell,
entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken sollen.
Buchstabe C
Chiloé, die Kartoffelinsel
Chiloé ist eine Inselgruppe im Süden Chiles, die als „Kartoffelinsel“ bekannt ist. Chiloé hat eine lange Geschichte im Anbau und der Verbreitung von Kartoffeln und ist berühmt für ihre vielfältigen Kartoffelsorten, die teils so auf die Bedingungen der Insel spezialisiert sind, dass sie nur dort gedeihen, und für ihre einzigartigen Rezepte, wie beispielsweise „Curanto“, ein traditionelles Gericht, das auf heißen Steinen gekocht wird und eine Vielzahl von Meeresfrüchten, Fleisch, Gemüse und Kartoffeln enthält.
Die Kartoffelinsel hat eine große kulturelle Bedeutung für die Menschen von Chiloé und ist ein wichtiger Teil ihrer Geschichte und Identität. Im Jahr 2008 wurde die Kartoffelkultur von Chiloé von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt,
was ihre Bedeutung für die Welt anerkennt.
Chips
Kartoffelchips kennen und lieben wir alle, von klassischen Sorten wie „salzig“ über „sauer“, bis hin zu ausgefalleneren Varianten wie „Käse und Zwiebel“ oder „Sriracha“. Sie sind ein beliebter Snack. Neben Kartoffeln bestimmen die Zusatzstoffe über den Geschmack. Bestimmten Inhaltsstoffen wird nachgesagt, dass sie süchtig machen oder allgemein ungesund sind – ein Problem, was sich gern zeigt, wenn man versucht, die Tüte nicht mit einem Mal leer zu essen.
Doch selbstgemachte Kartoffelchips bieten da Abhilfe: man kann die Zutaten kontrollieren, gesündere Alternativen in der Zubereitung wählen und mit einer selbstgemachten Würzung einerseits künstliche Zusätze komplett vermeiden, und andererseits das Geschmackserlebnis genau auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Damit ernährt man sich nicht nur gesünder und schlägt der kartoffeligen Sünde am Abend ein Schnippchen, sondern hat auch noch ein spannendes DIY-Projekt mit viel Freiraum zur kulinarischen Entfaltung.
Buchstabe D
Dämpfen
Das Dämpfen von Kartoffeln ist eine schonende Methode, um die Knollen zu garen, ohne sie im Wasser zu kochen. Hierfür werden die geschälten oder ungeschälten Kartoffeln in einem geschlossenen Topf mit wenig Wasser und Salz gedämpft, bis sie gar sind. Dadurch bleibt der Geschmack und Nährstoffgehalt der Kartoffeln erhalten und sie behalten ihre Form.
Buchstabe E
Ernte
Die Kartoffelernte ist ein komplexer und aufwendiger Prozess. Die Knollen sind erntereif, wenn das Kraut abgestorben und die Schale fest ist. Dann werden die Pflanzen mit einer Kartoffelerntemaschine aus dem Boden geholt und die Knollen von Erde entfernt und Steinen getrennt. Bis zum Verkauf werden sie kühl und dunkel gelagert.
Buchstabe G
Geschichte
Die Kartoffel eine deutsche Pflanze? Keineswegs. Ursprünglich stammt die Kartoffel aus den Anden Südamerikas. Die Inkas, die ihre Wert erkannte hatten, bauten die Kartoffeln zu Ernährungszwecke an.
Ihren Weg nach Europa fand die Kartoffel erstmals im 16. Jahrhundert, als europäische Seefahrende sie von ihren Reisen mitbrachten. In vielen Gärten fand sich die Kartoffel als Zierpflanze wieder. Zunächst versuchten die Europäer, die Samen zu essen. Auf Grund der Vergiftungserscheinungen galt die Kartoffelpflanze als ungenießbar. Das änderte sich erst im 18. Jahrhundert, als der Wert der Knolle erkannt worden war. Die Kartoffel trat ihren Siegeszug an und wurde schließlich in vielen Teilen Europas angebaut und wurde ein wichtiges Nahrungsmittel . Heute ist die Kartoffel weltweit eine der wichtigsten Nahrungsquellen. Weltweit über 5000 Sorten sichern, dass für jede Bedingung die richtige Kartoffel genutzt werden kann. Ob als Frischkartoffel oder in Produkten wie Pommes frites, Chips oder Kartoffelflocken, es gibt für jeden Verwendungszweck die richtige Sorte. Die Historie der Kartoffel erzählt eine der ältesten Geschichten, von „Zero“ to „Hero“ , und ist damit jetzt eine der wichtigsten Nahrungsquellen der Welt.
Glykämischer Index
Der glykämische Index ist eine Maßeinheit, die angibt, wie schnell kohlenhydrathaltige Lebensmittel den Blutzuckerspiegel erhöhen. Die Kartoffel hat einen mittleren GI von etwa 78 und wird daher als Lebensmittel mit hohem Glykämischen Index eingestuft. Das bedeutet, dass der Verzehr von Kartoffeln den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen, und daher für Menschen mit Diabetes oder Insulinresistenz problematisch sein kann – Dem lässt sich jedoch durch Kombination mit protein- und fetthaltigen Lebensmitteln entgegenwirken, sodass der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt.
Buchstabe H
Haupterntezeit
In Deutschland werden Kartoffeln von etwa Mitte Mai bis Mitte Oktober geerntet. Begonnen wird mit den Frühkartoffeln ab Mitte Mai. Die Haupternte beginnt in Deutschland meist im August/September, die letzten Knollen werden bis in den Oktober/November geerntet. Wichtig ist, dass die Knollen festschalig und ausgereift sind. Die Bodentemperatur sollte für Speisekartoffeln nicht unter 8 Grad liegen, damit die Knollen nicht beschädigt werden.
Buchstabe I
Import
Deutschland hat eionen sehr hohen Selbstversorgunggrad bei Kartoffeln. Dennoch werden Kartoffeln aus anderen Ländern importiert. Vor allem in der Frühkartoffelzeit bereichern Knollen aus Nordafrika und dem Mittelmeerraum das Angebot. Ein Teil der importierten Kartoffeln wird in der Lebensmittelindustrie weiterverarbeitet, um Pommes Frites, Chips und andere kartoffelbasierte Produkte herzustellen.
Inkagold
Inkagold ist eine besondere Kartoffelsorte, die ursprünglich aus Peru stammt und auch als „Papa Amarilla“ bekannt ist. Die Knollen haben eine goldene Farbe und sind von mittlerer Größe. Inka Gold zeichnet sich durch einen besonders feinen, süßlichen Geschmack aus und ist aufgrund seines hohen Gehalts an Carotinoiden und Antioxidantien auch besonders gesund. Die Sorte eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Kartoffelgerichten aller Art.
Buchstabe J
Jahresertrag
Der Kartoffelertrag hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Reifegruppe, dem Wetter und der Bodenqualität. Eine gezielte Düngung und Bewässerung kann dazu beitragen, den Ertrag zu steigern. Auch eine regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten ist wichtig, um einen hohen Ertrag und eine gute Qualität zu sichern.
Buchstabe K
Kartoffelbefehle
Die „Kartoffelbefehle“ vom Alten Fritz beschreiben ein historisches Ereignis, während dem der preußische Friedrich II. beschloss, den Anbau von Kartoffeln zu fördern.
Friedrich II. war Freund der Kartoffel und wusste um ihr Potenzial, allerdings war sie damals noch nicht weit verbreitet.
Die „Kartoffelbefehle“ waren eine innovative Idee, um die Landwirtschaft und Ernährung in Preußen zu verbessern. Sie gaben finanzielle Anreize zum Anbau und verlangten, dass alle Bauern ihre Kartoffelernte bei den örtlichen Behörden abliefern mussten, um sicherzustellen, dass genügend Kartoffeln zur Verfügung standen, um die Bevölkerung zu ernähren.
Das hatte zur Folge, dass der Anbau und Konsum von Kartoffeln in Preußen stark zunahm. Damit wurde die Kartoffel zur wichtigsten Nahrungsquelle der preußischen Bevölkerung und half dabei, Hungersnöte und Armut zu bekämpfen.
Heute erinnern die „Kartoffelbefehle“ des Alten Fritz an die Bedeutung der Kartoffel als wichtige Nahrungsquelle und die Bedeutung von Innovation und Reform in der Landwirtschaft.
Die Kartoffel ist auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Ernährung vieler Menschen auf der ganzen Welt und wird geschätzt für ihre Vielseitigkeit und Nährstoffe.
Kartoffelsorten
Die Kartoffel ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Welt, mit einer beeindruckenden Sortenvielfalt von etwa 300 nur in Deutschland, wovon rund 150 Sorten weit verbreitet sind. Jede Kartoffelsorte hat ihre eigenen charakteristischen Eigenschaften. Welche Sorte auf welchen Standorten und in welchen Regionen besonders gut wachsen, wird in vielen Sortenversuchen untersucht. So kann ein optimaler, regionaler und nachhaltiger Anbau gesichert werden. Die Sortenvielfalt der Kartoffel ist nicht nur kulinarisch interessant, sondern auch wichtig für die Landwirtschaft. Die Sortenvielfalt der Kartoffel zeigt, wie vielfältig und anpassungsfähig die Natur sein kann – und lädt dazu ein, beim nächsten Besuch auf dem Wochenmarkt neue Sorten auszuprobieren.
Krankheiten
Wie jede Pflanze sind auch Kartoffelpflanzen anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Damit die Pflnzen gesund heranwachsen können, sind viele Maßnahmen notwendig: die richtige Flächenauswahl, der Einsatz von gesundem Pflanzgut, regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und Nutzung von Pflanzenschutzmitteln nach Notwendigkeit, und die Einhaltung einer vielfältigen Fruchtfolge. Für den Kleingarten gilt: Kartoffeln nie hintereinander auf derselben Fläche anbauen, auf Abstand zu Tomaten oder Paprika achten und auch Tomaten und Kartoffeln nicht nacheinander in ein Beet pflanzen, damit gesunde Pflanzen heranwachsen und eine reiche Ernte eingebracht werden kann.
Buchstabe L
Lagerung
Kartoffeln sollten an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort gelagert werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Dabei ist darauf zu achten, dass die Knollen nicht in der Nähe von Äpfeln oder anderen Früchten gelagert werden, da diese das Reifegas Ethylen abgeben. Wenn man die Knollen regelmäßig kontrolliert und sortiert, hat man mehrere Wochen Freude an der Kartoffel. .
Buchstabe N
Nachtschattengewächse
Kartoffeln gehören zur Familie der Nachtschattengewächse wie auch Tomate, Aubergine oder Paprika. Die Pflanzen sind einjährig. Die Nachtschattengewächse haben eine typische Blütenform, sind ansonsten aber sehr vielegestaltig mit rund 2700 Arten. Neben den Kartoffeln und Gemüsepflanzen gehören auch Zierpflanzen wie die Engelstrompete oder der Schwarze Nachtschatten zur Familie. Nachtschattengewächse enthalten das Alkaloid Solanin.
Buchstabe P
Pflanzgut
Kartoffeln werden üblicherweise aus Pflanzgut, also speziellen Kartoffelknollen, gezogen. Es ist wichtig, dass das Pflanzgut frei von Schädlingen, Pilzen und Krankheiten ist, um eine gesunde Kartoffelpflanze zu gewährleisten. Die Knollen sollten vor dem Pflanzen in einem kühlen und trockenen Raum gelagert werden, um eine Keimung zu vermeiden, die die Ernte beeinträchtigen könnte. Beim Pflanzen sollten die Knollen in ausreichendem Abstand und in einer ausreichenden Tiefe in den Boden eingebracht werden, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten.
Pommes frites
Kein Tag im Schwimmbad kommt ohne die kleine, stiftförmige, salzige Sünde aus. Pommes gehen immer, und machen als Beilage wie auch einfach allein viele Speisen besser. Ihnen wird nachgesagt, wegen des hohen Fettgehalts vom Frittieren und des Salzes ungesund zu sein – aber das muss nicht sein! Pommes sind wirklich einfach und schnell selbst gemacht, und wenn man statt der Fritteuse einen Ofen, und statt der Unmengen Salz einfach eine eigene Gewürzmischung nutzt, wird aus dem „ungesunden Fast Food“ ganz schnell eine leckere und universelle Kleinigkeit, die man ohne schlechtes Gewissen genießen kann.
Pürree
Kartoffelpüree, das klassische Beilagen-Gericht aus gekochten und gestampften Kartoffeln findet seit jeher seinen Weg auf viele Teller. Es wird oft mit Butter, Milch oder Sahne und Gewürzen wie Salz und Pfeffer verfeinert, kann aber auch beispielsweise komplett vegan zubereitet werden. Zwar kann man Kartoffelpüree auch in Pulverform kaufen, aber selbstgemacht schmeckt es superlecker, man weiß, was drin ist, und es ist schnell zubereitet. Eine leckere und nahrhafte Beilage zu verschiedenen Hauptgerichten wie Braten, Fisch oder Gemüse.
Buchstabe Q
Qualität
An die Kartoffelqualität werden hohe und unterschiedliche Ansprüche gestellt. Die äußere Qualität wird bei Speisekartoffeln sehr hoch bewertet, für Verarbeitungskartoffeln zählen eher innere Werte und für die Stärkeherstellung muss der Stärkegehalt sehr hoch sein.
Buchstabe R
Rohstoff
Die Kartoffel ist ein vielseitiger Rohstoff, der in vielen Industriezweigen verwendet wird. Die Stärke der Kartoffel wird zur Herstellung von Lebensmitteln wie Brot, Nudeln, Chips und Süßwaren genutzt. Auch in der Papier- und Textilindustrie sowie zur Herstellung von Klebstoffen und Ethanol wird Kartoffelstärke verwendet. Die Schale und das Kraut der Kartoffel können als Tierfutter oder Düngemittel genutzt werden. Damit ist die Kartoffel auch über ihren tollen Geschmack und die vielen Nährstoffe hinaus eine überaus wichtige Pflanze.
Buchstabe S
Solanin
Solanin ist ein natürliches Gift, das in geringen Mengen in Kartoffeln und anderen Nachtschattengewächsen vorkommt, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Hohe Konzentrationen von Solanin können auch für Menschen gesundheitsschädlich sein und zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Da sich das Solanin hauptsächlich in der Schale von grünen und keimenden Kartoffeln befindet, sollten diese gemieden, beziehungsweise die betroffenen Stellen vor dem Verzehr
entfernt werden. Um die Grünfärbung der Kartoffeln zu verhindern, reicht es in der Regel, sie dunkel zu lagern.
Stolone
Stolone sind die unterirdischen Stängel, die die Kartoffelpflanzen bildet. Die Kartoffelknolle ist eine Verdickung eines Stolons. Sie ist das Speicherorgane für Nährstoffe und Energie. Daher ist die allseits bekannte Kartoffelknolle eigentlich ein verdickter Stolon.
Buchstabe T
Tuberosum
Tuberosum → (deutsch: knollig, Knollen bildend, buckelig, uneben) ist ein Attribut, das eine botanische Gattung näher spezifiziert und ausschließlich in Wortverbindungen vorkommt. Es ist abgeleitet von dem Substantiv tūber, eris n von tumēre „Auswuchs“ mit dem Suffix -osus und bezieht sich auf die unterirdische Struktur einer Pflanze. Der Gattungsname der Kartoffelpflanze lautet Solanum tuberosum, wobei „Solanum“ ein Nachtschattengewächs und „tuberosum“ die Knolle bezeichnet. Geprägt wurde diese lateinische Bezeichnung vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné im 18. Jahrhundert.
Buchstabe V
Verbrauch
In Deutschland sind Kartoffeln seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der traditionellen Küche und immer noch so beliebt wie eh und je. Der jährliche Speisekartoffelverbrauch pro Kopf liegt bei rund 60 Kilogramm Kartoffeln. Das sind frische Speisekartoffeln, aber auch Pommes, Chips oder Pürree – Wobei die Möglichkeiten in der Zubereitung nahezu endlos sind, siehe unsere tollen Kartoffelrezepte. Jährlich werden von rund 250.000 Hektar Anbaufläche rund 10 Millionen Tonnen geerntet.
Vermehrung
Kartoffeln werden vegetativ über die Kartoffelknolle vermehrt. Aus jeder gepflanzten Knolle wächst eine neue Pflanze, die 10 – 20 Tochterknollen bildet.
Vitamine
Kartoffeln enthalten verschiedene Vitamine, insbesondere Vitamin C und B-Vitamine wie B6 und B9 (Folsäure).
Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans, das zur Stärkung des Immunsystems und zur Förderung der Wundheilung beiträgt,
B-Vitamine sind wichtig für den Stoffwechsel und die Bildung von roten Blutkörperchen. Da einige der Vitamine beim Kochen verlorengehen können, ist es am besten, Kartoffeln schonend zu garen, um ihre Nährstoffe bestmöglich zu erhalten.
Buchstabe W
Wodka
Kartoffelwodka, auch bekannt als Kartoffelschnaps, ist eine alkoholische Spirituose, die aus fermentierten und destillierten Kartoffeln hergestellt wird. Kartoffeln enthalten im Vergleich zu Getreide oder Früchten weniger Zucker, was bei der Herstellung von Wodka einen höheren Aufwand bedeutet, weswegen diese Art der Herstellung häufig Premium-Wodkas vorenthalten ist. In einigen Regionen der Welt, wie Polen und Russland, hat die vergleichsweise weich und rund schmeckende Spirituose eine lange Tradition und gilt als Nationalgetränk.
Buchstabe Z
Züchtung
Die Kartoffel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Die Züchtung neuer, widerstandsfähiger und leckerer Sorten ist ein komplexer Prozess, der Jahre dauern kann. Ziel ist es, neue Sorten zu entwickeln, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge sind. Bis zur Sortenzulassung kann es 10 Jahre dauern. Zuchtziele sind zum Beispiel eine höhere Ertragsleistung, die Anpassung an das sich verändernde Klima, eine hohe Resistenz gegen Schaderreger, eine optimale Wasser – und Nährstoffverwertung und natürlich ein guter Geschmack.