Hallo Ihr Lieben!
Wie groß ist Eure Liebe zur Kartoffel? So groß, dass Ihr Euch ein ganzes Jahr lang mit nichts anderem beschäftigen würdet? Die Künstlerin Barbara Schroeder hat genau das gemacht, und heraus kamen exakt 365 großartig kartoffelige Kunstwerke. Klar, dass wir uns diese Geschichte nicht entgehen lassen können!
„365 – Tales from the Niederrhein“ lautet der Titel der Serie, die 2015 in Barbara Schroeders Atelier in Bordeaux entstanden ist. In dieser feiert die gebürtige Deutsche die Kartoffel nicht nur als eins der leckersten und tollsten Lebensmittel überhaupt, sondern auch als nichts weniger als „ein Sinnbild für unsere Verbindung zur Erde“. Hat Sinn, oder?
Vom Sattmacher zur Inspiration
Bild: © Claude Prigent
Als Nachkriegskind konnte Barbara mit den Knollen nicht viel anfangen. „Die kamen auf den Tisch, damit alle satt wurden“, erinnert sie sich. In ihrem späteren Leben als Künstlerin entdeckte sie in ihnen aber eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration. So auch für ihr Mammutprojekt „365“, bei dem der Name Programm ist. Gemälde, Fotos, Skulpturen aus Porzellan, Kreationen von französischen Gourmetköchen – im Werk von Barbara bekommt die Kartoffel gleich mehrere hundert Gesichter. Und jetzt sag uns bitte noch mal jemand, unsere Lieblingsknolle sei langweilig! „Mir war es wichtig, ganz viele verschiedene Arten von Kunst in das Projekt zu involvieren“, erklärt die gebürtige Kleverin. „und natürlich durfte auch der Humor bei der ganzen Sache nicht zu kurz kommen“.
Schön und gut, denkt sich jetzt vielleicht so mancher, aber ein ganzes Jahr lang? Was bringt einen dazu, sich derart intensiv mit einem Lebensmittel zu beschäftigen? „An der Kartoffel faszinieren mich vor allem die Gegensätze: Sichtbar und unsichtbar; über der Erde ungenießbares Kraut, unterirdisch die wertvolle Knolle, die schon ganze Hungersnöte verhindern konnte. In gewisser Hinsicht möchte ich der Kartoffel mit meiner Arbeit den Adelstitel zurückgeben, den sie verdient hat.“
Liebe Barbara, das geht runter wie Öl. Vielen Dank für diese tolle Serie und Chapeau!
Bild 1, 3 und 4: Barbara Schroeder