graue Holzbretter
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Knallbunte Kartoffelkunde

Für manche ist allein das Foto einer Kartoffel eine Million Euro wert, andere hingegen finden sie zwar lecker, aber nicht besonders anschaulich. Bei bunten Kartoffelsorten dürfte in dieser Hinsicht jedoch kaum einer meckern: Egal ob blau, rot oder  lila – im ungewohnten Outfit macht die Knolle einiges her, und das alles ohne künstliche Farbstoffe!

So selten die farbigen Knollen heute sind, so bekannt und verbreitet waren sie bereits im 16. Jahrhundert: Nachdem sie ihren Weg nach Europa gefunden hatten, waren blaue Kartoffeln durchaus beliebt und überall anzutreffen. Da die farbigen Sorten allerdings unsere feuchte Witterung nicht besonders gut vertrugen, fingen die die Bauern an, die hellen, uns heute so vertrauten Sorten anzubauen. Diese waren obendrein auch noch ertragreicher und günstiger als die bunten Varianten.

Die blaue, rote beziehungsweise lila Farbe erhalten die Kartoffeln übrigens durch so genannte Anthozyanen. Das sind pflanzliche Farbstoffe, die man bereits von blauen Trauben oder Rotkohl kennt. Die Intensität der Farbe ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich. Selbstverständlich gibt es auch bei den bunten Knollen mehlig- und festkochende Sorten: Beliebte mehlig kochende Kartoffeln sind zum Beispiel Blauer Schwede und Roter Kardinal, die sich insbesondere für Kartoffelpüree, Stampf- und Backkartoffeln eignen. Festkochende Knollen, wie Vitelotte oder Rote Emma, sind wiederum besonders gut für Brat- oder Pellkartoffeln, Kartoffelsalat oder Chips.

Bei der Zubereitung der Knollen ändert sich natürlich nichts, doch wenn man die knallige Farbe erhalten möchte, ist es ratsam, die Schale entweder erst nach dem Kochen zu entfernen, sie mit wenig Wasser zu dämpfen, oder sie im Ofen zu backen. Auch wenn sich die Kartoffeln geschmacklich kaum von den herkömmlichen Sorten unterscheiden, ist zum Beispiel ein blau-rot-gelber Kartoffelsalat ein echter Hingucker.

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