Kartoffeln richtig lagern

Verschwendete Kartoffeln

Knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr im Müll. Darunter befinden sich nicht nur ungenießbare, sondern auch durchaus noch essbare Lebensmittel. 6,5 Millionen Tonnen werden alleine von Privathaushalten entsorgt. Auch die Landwirtschaft trägt ihren Teil dazu bei. Wir schauen uns an, wie wir dieser Lebensmittelverschwendung mit Blick auf unsere liebste Kartoffel entgegenwirken können.

Schöne Kartoffel, unschöne Kartoffel

Ob als Chips, Pommes oder in ihrer puren Form. Pro Kopf aßen wir Deutschen 2021/2022 knapp 56,1 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr. Beim Kauf von Speisekartoffeln ist vielen Konsumentinnen und Konsumenten neben dem Geschmack vor allem eines wichtig: die Optik. Schön muss sie sein. Sauber. Glänzend. Eiförmig. Frei von Macken. Eben so, wie wir sie aus dem Bilderbuch kennen.  Ach ja, und leicht zu schälen soll sie sein! 

Und genau diese Kartoffeln bekommen wir in der Auslage der Supermärkte unseres Vertrauens geboten. Verpackt in Plastik-, Papiertüten oder Netze lachen sie uns an, diese herrlichen Knollen, die danach schreien, verzehrt zu werden. Wie könnte man so einer Versuchung widerstehen?  

Kartoffelverschwendung auf dem Weg vom Acker auf den Teller

Aber wer denkt eigentlich an die kleinen, die beschädigten, die nicht so schönen Kartoffeln? Kaum einer. Laut einer WWF-Schätzung aus dem Jahr 2017 schaffen circa 1,5 Millionen Tonnen das Rennen auf den Teller nicht. Das sind ungefähr 15 % der Gesamternte. Die zu kleinen Knollen werden nach der Ernte ausgesiebt oder die nicht so schönen auf dem Weg in das Verpackungsmaterial aussortiert. 

Etwa 59 Prozent der Lebensmittelabfälle werden in privaten Haushalten produziert.

Lebensmittelverschwendung im Privaten

Doch bevor wir nun die ganze Schuld in der Landwirtschaft suchen, sollten auch wir Verbraucherinnen und Verbraucher auf unser Verhalten schauen. Denn wie schon zu Beginn dieses Artikels erwähnt, tragen auch wir Konsumentinnen und Konsumenten einen erheblichen Teil zur Lebensmittelverschwendung bei. Etwa 59 Prozent der Lebensmittelabfälle werden in privaten Haushalten produziert, das sind ungefähr 885.000 Tonnen.. 

Das beginnt schon bei der Verpackung, die für die Lagerung zu Hause meist unvorteilhaft ist. Netze oder Plastikverpackungen lassen zu viel Licht an die Knolle heran. Aufmerksame Leserinnen und Leser unseres Blogs wissen, dass eine falsche Lagerung dafür sorgt, dass sich Solanin und Keimlinge an der Kartoffel bilden. Das Resultat? Die verschrumpelten, gekeimten oder auch angeschimmelten Kartoffeln landen im Müll. 

Aber auch kleine Beschädigungen, die alles andere als schädlich für uns sind, werden oft als vermeintliches Indiz genommen, die eigentlich noch verzehrbaren Erdäpfel in die Tonne zu schmeißen. Dabei sind sie genauso genießbar. Man kann oft getreu dem Motto „Auf die inneren Werte kommt es an” gehen. Wenn man etwas großzügiger schält, besteht kein Grund für die Entsorgung unserer liebsten Kartoffel. 

Kartoffeln auf dem Acker bei der Nachernte

Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung 

Doch wie können wir unseren Teil gegen die Lebensmittelverschwendung beitragen?

Tipp 1: Zur Nachernte gehen

Es sind die kleinen Kartoffeln, die der Normalverbraucher eigentlich nie im Supermarkt finden wird, die man aber trotzdem essen kann. Doch wie wir gelernt haben, schmecken auch diese Kartoffeln hervorragend. Früher hießen die Herbstferien noch Kartoffelferien, weil die Familien oftmals nach der Ernte auf dem Feld waren und die übrig gebliebenen Kartoffeln eingesammelt haben. Die Landwirte waren froh, Kartoffeln vom Acker zu bekommen. Heute ist die Erntetechnik viel fortschrittlicher. „Durchwuchskartoffeln”, das ist liegengebliebene Ernte, die im nächsten Jahr neu keimt, sollte unbedingt vermieden werden, weil sie Keime und Krankheiten in die nächste Aussaat bringen können. Auch wenn es heutzutage nicht mehr allzu weit verbreitet ist, gibt es noch Bauernhöfe, die Privatpersonen anbieten, Kartoffeln vom Feld zu sammeln und mitzunehmen. Mach dich am besten im Internet schlau, ob es Bauernhöfe in deiner Nähe gibt, die so eine Nachernte anbieten. Vielleicht bieten sie so etwas noch nicht an, wären aber interessiert. Fragen kostet ja bekanntlich nichts. 

Tipp 2: Kartoffeln richtig lagern

Die richtige Lagerung ist die halbe Miete. Hast du Kartoffeln gekauft, hol sie am besten aus der Verpackung. So l#ufst du nicht Gefahr, dass sie anfangen zu schwitzen, faulen oder grün werden. Nach ihrer Rettung aus der Verpackung sollten die Erdäpfel an einem kühlen und dunklen Ort gelagert werden. So haben sie es am liebsten. Schau mal im Internet, es gibt auch Kartoffelsäcke oder Kartoffeleimer, in denen sich die Kartoffel wohl fühlt. Kommen sie in einer Papiertüte, reicht es, sie an einen kälteren und lichtgeschützten Ort zu stellen. Die Lagerung im Kühlschrank ist und bleibt tabu.

Tipp 3: Kartoffeln verwerten, bevor ihr sie wegschmeißt.

Hast du mal zu viele Kartoffeln gekauft, kann es schnell passieren, dass du sie vergisst. Da liegen sie nun an ihrem dunklen, stillen, etwas kühlen Örtchen und schrumpeln langsam vor sich hin. Solltest du feststellen, dass ihre Schale sich dem Alterungsprozess langsam ergibt, ist das natürlich noch kein Grund, sie wegzuschmeißen. Mach was draus. Was genau? Die Anzahl der Möglichkeiten ist riesig. Wir haben für dich ein paar Rezepte für die perfekte Resteküche zusammengestellt.

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