Bio boomt. Zur ständig wachsenden Palette der Bio-Produkte gehören Kartoffeln aber schon lange dazu. Was unterscheidet die Bio-Kartoffel von der konventionellen Knolle?
Eine Kiste Bio-Kartoffeln
Grundsätzlich können im Bio-Anbau die gleichen Sorten angebaut werden wie im konventionellen Anbau. Direktvermarkter haben etwas mehr Spielraum in der Sortenwahl.
Verwendungszweck und Kundenwünsche spielen aber auch im Bio-Bereich bei der Anbauplanung die größte Rolle.
Der Bio-Landwirt muss ein Könner beim Kartoffelanbau sein, weil Bio-Kartoffeln im Anbau sehr aufwendig sind. Gesundes Pflanzgut, richtige Standortwahl und gutes Timing sowie große Sorgfalt bei allen Pflegeschritten sind wichtig, damit eine gute Bio-Kartoffel heranwachsen kann.
Bio-Kartoffeln müssen optimale Umweltbedingungen haben, damit sie gesund heranwachsen können. Statt Mineraldünger werden organische Dünger wie Stallmist, Kompost oder Gülle genutzt. Auch auf viele Pflanzenschutzmittel verzichten die die Bio-Anbauer. Unkraut zum Beispiel wird durch Hacken und Striegeln entfernt.
Die Ernte der Bio-Ware unterscheidet sich nicht von der konventionellen – und auch für die Lagerung gelten die gleichen Bedingungen – dunkel und kühl bei einer konstanten Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Wer Bio-Ware produziert, unterliegt strengen Richtlinien und Kontrollen, um die Qualität der Ware zu sichern. Kenntlich wird Bio-Ware durch besondere Siegel auf der Verpackung sowie die Angabe einer Öko-Kontrollnummer.
Bio-Kartoffelprodukte liegen im Trend
Nicht nur als Frischkartoffel ist Bio gefragt – auch verarbeitete Kartoffelprodukte finden guten Absatz. Das Gewissen isst mit – auch bei Gnocchis, Püree oder Pommes.
Das Angebot an verarbeiteten Kartoffelprodukten aus ökologischem Anbau ist in den letzten Jahren gewachsen. In größeren Biomärkten gibt es inzwischen ein breites Sortiment von frischen Gnocchi bis hin zu vorgebratenen und tiefgekühlten Kartoffeltaschen. Fertigmischungen für Kartoffelklöße und Püree, tiefgekühlte Pommes frites und Chips sind schon seit Jahren auf dem Markt.
Bei der Verarbeitung verzichten die Hersteller auf eine ganze Reihe von Zusatzstoffen, die im konventionellen Bereich gestattet sind.
Erlaubt ist der Einsatz von Ascorbinsäure und Zitronensäure, die ein Verfärben der verarbeiteten Kartoffeln verhindern. Natürliche Aromen sind nach der EU-Öko-Verordnung zwar erlaubt, spielen bei Kartoffelerzeugnissen aber keine Rolle.
Bei der Verarbeitung müssen auch andere Zutaten, zum Beispiel das Frittieröl, aus ökologischem Anbau stammen. Dieses Öl ist ungehärtet und wurde nicht mithilfe chemischer Lösemittel gewonnen. Vielfach wird wertvolles Sonnenblumenöl verwendet, das reich an ungesättigten Fettsäuren ist.