Knusprige Bratkartoffeln selber machen – so einfach geht’s!
Wer liebt sie nicht: Bratkartoffeln. Außen knusprig, innen wunderbar weich und aromatisch. Aber wie werden Bratkartoffeln überhaupt so knusprig? Sollten rohe oder gekochte Kartoffeln verwendet werden? Welche Kartoffeln eignen sich überhaupt für klassische Bratkartoffeln? In Öl oder lieber in Butter anbraten? Ihr seht: erst müssen wir ein paar Fragen klären, um zu unseren geliebten krossen Bratkartoffeln zu kommen. Aber dann sind wir startklar, um den Kochlöffel zu schwingen.
Wir haben euch sieben Tipps für die perfekten Bratkartoffeln zusammengestellt, denn das Kartoffeln Braten will geübt sein.
Und wenn ihr alle Tipps verinnerlicht habt, macht euch doch einfach direkt an eines unserer Top-Rezepte mit Bratkartoffeln aus unserer Sammlung ran. Übung macht schließlich den Meister oder die Meisterin!
1. Nützliches Bratkartoffel-Wissen:
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Die richtigen Kartoffeln für Bratkartoffeln: mehlig oder festkochend?
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Soll man Bratkartoffeln aus rohen oder vorgekochten Kartoffeln zubereiten?
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Welche Pfanne ist die beste für Bratkartoffeln?
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Das richtige Fett für Bratkartoffeln: Butter oder Öl?
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Wie lange und bei welcher Temperatur sollte man Bratkartoffeln braten?
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Warum kleben Bratkartoffeln in der Pfanne fest?
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Wann sollte man Bratkartoffeln würzen?
2. Bratkartoffeln aufbewahren: so halten sie länger
3. Einfache Rezepte für und mit Bratkartoffeln
1. Nützliches Bratkartoffel-Wissen:
Tipp 1: Die richtigen Kartoffeln für Bratkartoffeln sind …
Ganz klarer Fall: festkochende Sorten. Denn wir wollen knusprige Kartoffelscheiben mit Biss, dafür sind festkochende Sorten optimal. Festkochende Knollen enthalten vergleichsweise wenig Stärke. Das macht sie stabiler und lässt sie beim Brutzeln nicht so schnell auseinanderfallen. Wer es etwas softer mag, kann auch zu vorwiegend festkochenden Kartoffelsorten greifen – damit bekommt man die Kombination außen knusprig – innen „schmatzig“ gut hin. Mehligkochende Sorten sind für Bratkartoffeln nicht geeignet. Wer es ganz genau wissen möchte, findet in unserem Guide Welche Kartoffel für welches Gericht? alles über die Auswahl der idealen Kartoffelsorte für Brartkartoffeln, Pommes und Co.
Tipp 2: Bratkartoffeln aus vorgekochten Kartoffeln sind schneller fertig
Hier scheiden sich die Geister. Fakt ist: beides funktioniert. Sind die Kartoffeln roh, ist allerdings mehr Gefühl dafür gefragt, gleichzeitig die richtige Knusprigkeit und Garzeit hinzubekommen. Schaut euch dazu gerne unser Tutorial für Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln an. Unsere folgenden Tipps basieren auf bereits gekochten Pellkartoffeln – idealerweise vom Vortag, denn dann sind sie richtig ausgekühlt und können gut in Scheiben geschnitten werden. Die sollten übrigens nicht zu dünn ausfallen, damit sie nicht brechen: Fünf Millimeter dürfen es ruhig sein.
Tipp 3: Gusseiserne Pfannen für Bratkartoffeln verwenden
Mit einer beschichteten Pfanne geht ihr natürlich auf Nummer sicher, denn um hier was anbrennen zu lassen, muss man sich schon richtig anstrengen. Um die Kartoffeln aber so richtig knusprig zu kriegen, ist eine gusseiserne Pfanne die ideale Wahl, da sie so viel Hitze entwickeln kann. Beachtet auch: Nur zwei Drittel des Pfannenbodens dürfen von Kartoffelscheiben bedeckt sein, damit alle Stücke gleichmäßig bräunen können.
Tipp 4: Pflanzenöl für Bratkartoffeln benutzen
Keine Butter an die Bratkartoffeln! Sie enthält zu viel Wasser und Milcheiweiße, die bei großer Hitze verbrennen – und Hitze brauchen wir. Die Butter wird dunkel und im schlimmsten Fall schmecken die Kartoffeln bitter. Wer den butterigen Geschmack liebt, greift einfach zu Butterschmalz – damit sind auch hohe Temperaturen kein Problem. Wir empfehlen jedoch ein neutrales Pflanzenöl mit einem hohen Rauchpunkt, zum Beispiel Sonnenblumenöl oder Rapsöl. Die Menge an Öl richtet sich nach der Pfannenart. Bei beschichteten Pfannen braucht ihr viel weniger Fett als bei einer gusseisernen Pfanne. Die Scheiben sollten nicht schwimmen, aber auf jeden Fall jede für sich ihr Fett wegbekommen.
Tipp 5: Kartoffeln bei starker Hitze braten
Nur Mut: wir brauchen tatsächlich hohe Temperaturen für Bratkartoffeln. Also stellt eure Herdplatte ruhig auf Stufe 9 von 10, auf jeden Fall kurz vor Anschlag. Nur so funktioniert die sogenannte Maillard-Reaktion richtig, bei der die Kartoffeln die gewünschte Bräune erhalten. Achtet außerdem darauf, dass das Öl richtig heiß ist, bevor ihr die vorgekochten Kartoffeln in die Pfanne gebt. Das verhindert, dass sich die Kartoffeln unschön mit Fett vollsaugen.
Vorgekochte Kartoffeln brauchen etwa 3–4 Minuten von jeder Seite, um schön knusprig zu werden. Übrigens, wenn ihr Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln zubereitet, könnt ihr die Kartoffelscheiben direkt in die kalte Pfanne zum Öl geben. Sie nehmen das Öl nicht direkt auf wie vorgekochte Kartoffeln, daher müsst ihr nicht warten, bis das Öl heiß ist. Danach erhitzt ihr die Pfanne zunächst auf höchster Stufe. Sobald das Öl anfängt zu brodeln, könnt ihr die Hitze nach wenigen Minuten auf mittlere Stufe zurückzustellen und die Kartoffeln geduldig etwa 15–20 Minuten zu Ende braten.
Tipp 6: Festklebende Bratkartoffeln lösen sich von alleine
Eure Kartoffeln kleben hartnäckig am Pfannenboden fest? Dann heißt es erst einmal, Ruhe bewahren und auf keinen Fall panisch in der Pfanne herumkratzen. Es ist ganz normal, dass die Kartoffelscheiben in der Pfanne erstmal anbacken. Habt Geduld, nach ein paar Minuten lösen sie sich wieder von ganz alleine. Sobald das der Fall ist, ist auch die Zeit fürs Wenden gekommen. Profi-Tipp für rohe Kartoffeln: die Knollen nach dem Schälen und Schneiden mit Wasser abspülen, dass verhindert, dass die Kartoffeln beim Braten zusammenhaften.
Tipp 7: Immer erst am Schluss die Bratkartoffeln würzen
Während ihr die Kartoffeln ruhig schon salzen könnt, wenn sie in die Pfanne kommen, sieht das beim Pfeffer anders aus. Damit der sein Aroma behält, kommt er frisch gemahlen und erst kurz vor Schluss zum Einsatz. Gleiches gilt für frische Kräuter, Zwiebeln und/oder Speck und weitere Zutaten: Wenn diese schon von Anfang an mitbraten, werden sie schwarz. Entweder packt ihr sie nach dem Wenden mit dazu, oder – noch besser – gönnt ihnen ihre eigene Pfanne.
2. Bratkartoffeln aufbewahren: so halten sie länger
Ihr habt zu viele Bratkartoffeln zubereitet und es sind Reste übrig geblieben? Bewahrt die ausgekühlten Bratkartoffeln luftdicht verpackt im Kühlschrank auf. So sind sie etwa 2–3 Tage haltbar. Am nächsten Tag könnt ihr sie ganz einfach wieder aufwärmen: kurz in der Pfanne anbraten. Dazu benötigt ihr kein zusätzliches Öl oder nur ganz wenig und sie sind wieder knusprig. Wem das zu umständlich ist, der kann sie im Ofen oder in der Mikrowelle aufwärmen, nur dann leidet die tolle Kruste und wird weich.
Das sieht jetzt vielleicht nach viel aus, ist aber alles eigentlich ganz einfach. Und wer einmal den Dreh raushat, wird so schnell keinen Kartoffel-Matsch mehr auf dem Teller haben, sondern wunderschöne, goldgelbe, knusprige Bratkartoffeln de luxe. Seid ihr startklar? Wunderbar, dann nichts wie ran an unsere Bratkartoffel-Rezepte, die nur darauf warten, von euch ausprobiert zu werden.
3. Einfache Rezepte für und mit Bratkartoffeln
Grundrezept für krosse Bratkartoffeln
Bratkartoffeln sind der Hit – wenn sie gut gemacht sind. Sie brauchen auch nicht viel, um zu gelingen: eine gute gusseiserne Pfanne, viel Hitze und etwas Geduld. Gewappnet mit unseren Tipps und unserem Tutorial könnt ihr sie euch die Bratkartoffeln direkt zuhause nachkochen. Sie schmecken ganz für sich alleine, aber auch als Beilage hervorragend. Wir verfeinern sie in diesem einfachen Grundrezept mit Frühlingszwiebeln.
Boeuf Stroganoff mit Bratkartoffeln
Zartes Rinderhüftsteak trifft in diesem Gericht aus der russischen Küche auf unsere knusprigen Bratkartoffeln. Die bereiten wir für unser Stroganoff aus rohen Kartoffeln zu. Wenn ihr jedoch Pellkartoffeln vom Vortag übrighabt, könnt ihr auch aus denen leckere Bratkartoffeln zubereiten. Begleitet werden unsere Hauptdarsteller übrigens von Champignons, Paprika, Gewürzgurken und sogar von Mandelkeksen. Wie das geht? Lasst euch überraschen!
Zum Rezept: Boeuf Stroganoff mit Bratkartoffeln
Bratkartoffeln mit Thunfischsteaks und grünem Spargel
Spargel und Kartoffeln sind mindestens genauso gute Freund wie Currywurst und Pommes. Wir servieren zu grünem Spargel und unseren Bratkartoffeln saftige Thunfischsteaks in einer Balsamico-Chili-Marinade. Ein wunderbares Gericht zur Spargelsaison. Wenn ihr die Kartoffeln nach dem Schälen und Schneiden direkt mit Wasser abspült, kleben sie hinterher nicht so sehr zusammen.
Zum Rezept: Bratkartoffeln mit Thunfischsteaks und grünem Spargel
Herzhaftes Bratkartoffelbrot mit Dip
Seit dem ersten Lockdown im März 2020 können wir alle bestimmt eines: Brot backen. Und wenn nicht, dann spätestens mit diesem tollen Rezept! Wir haben in einem superleckeren Dinkelbrot unsere alltime favourite Bratkartoffel mit würzigem Speck vereint. Dazu ein Joghurt-Kräuter-Dip und das Frühstück oder der Brunch werden zum absoluten Renner.
Zum Rezept: Herzhaftes Bratkartoffelbrot mit Dip
Bratkartoffel-Pizza aus der Pfanne
Freunde der Pizza aufgepasst, dieses Gericht ist nur für euch: unsere Bratkartoffel-Pizza. Denn Bratkartoffeln bilden mit etwas Parmesan einen hervorragend knusprigen Pizzaboden in der Pfanne – und damit die perfekte Grundlage für typische Pizza-Zutaten: Tomatensauce, Mozzarella, Champignons und Schinken.
Zum Rezept: Bratkartoffel-Pizza aus der Pfanne
Hier ist unser Video-Tutorial zu perfekten Bratkartoffeln:
Viel Erfolg!