Schneidebrett mit rohen, ungeschälten Kartoffeln neben einer Kartoffelpresse und einem Geschirrtuch

Kartoffelknödel – mehr als eine Beilage

Kartoffelknödel sind der Allrounder schlechthin in der deutschen Küche. Wir zeigen euch, weshalb sie mehr können, als nur eine Beilage zu sein! Lest selbst.

Wenn es eine Sache gibt, die sich wirklich lohnt zu lernen, dann ist es die Herstellung von Knödeln – Kartoffelknödeln selbstverständlich. Selbst gemachte Kartoffelknödel schmecken herzhaft oder süß, mit oder ohne Füllung und können als Beilage oder als Hauptgericht serviert werden. Worauf ihr bei Kartoffelknödeln achten müsst, was Kartoffelknödel „halb und halb“ eigentlich bedeutet und wie euch die kugelrunden Klöße auch ja nicht auseinanderfallen, das verraten wir euch hier – und schieben tolle Rezepte hinterher.

1. Kartoffelknödel
2. Regionale Knödelvielfalt
3. Welche Kartoffeln für selbst gemachte Kartoffelknödel?
4. Kartoffelknödel „halb und halb“ – was bedeutet das?
5. Kartoffelknödel mit Mehl?
6. Kartoffelknödel: Rezept zum Selbermachen
7. Warum zerfallen Kartoffelknödel?
8. Kartoffelknödel vegan
9. Kartoffelknödel sind wie Gummi, was tun?
10. Wie lang müssen Kartoffelknödel ziehen?
11. Wie lang sind Kartoffelknödel haltbar?
12. Kartoffelknödel aufwärmen

Einfache Rezepte für Kartoffelknödel:
Das ultimative Rezept für Knödel, Gnocchi und Schupfnudeln
Kartoffel-Insektenknödel
Gefüllte Kartoffelklöße mit selbst gemachtem Apfelkraut
Österreichische Marillenknödel
Kartoffel-Mohnknödel mit Kirschen und Vanillesauce

Kartoffelknödel

Kleine, runde, wunderbar speckig glänzende Kartoffelknödel in dunkler Bratensauce mit Rinderbraten. ODER mit einer süßen Marillenfüllung und cremiger Vanillesauce. ODER mit einer leckeren, herzhaften Speckfüllung und Sauerkraut. ODER … okay, ihr merkt schon, das könnte nun ewig so weitergehen. Es stimmt: Kartoffelknödel sind supervielfältig und werden daher oft und gerne aufgetischt. In den meisten Fällen als Beilage, aber wir zeigen euch, dass man sie auch getrost als Hauptspeise essen kann. Aber bevor es losgeht, kommen wir erst einmal zu den harten Fakten.

Regionale Knödelvielfalt

Knödel gibt es in zahlreichen regionalen Varianten und alle haben unterschiedliche Hauptbestandteile. Sie bestehen zum Beispiel aus Mehl wie bei jüdischen Matzeknödeln oder aus einem Hefeteig wie österreichische Germknödel, aus Grieß wie die kleinen Grießklößchen in schwedischen Blaubeersuppen, aus altem – oder auch frischem Brot wie bei Servietten- oder Semmelknödeln, die gerne in Süddeutschland gegessen werden.

Sie heißen Schlesische Knödel und haben ein Loch in der Mitte, Thüringer Klöße und bestehen aus einem Drittel gekochten Kartoffeln und zwei Dritteln rohen Kartoffeln oder sie sind süß gefüllt wie österreichische Marillenknödel mit Marillen oder Zwetschgenknödel mit Zwetschgen. Da uns Kartoffeln natürlich das Liebste sind, schauen wir uns unglaublich leckere Kartoffelknödel an.

Welche Kartoffeln für selbst gemachte Kartoffelknödel?

Kartoffelknödel sollten zugleich fluffig und locker sein, dennoch gut zusammenhalten, fest und nicht klumpig oder gar schleimig sein. Die eierlegende Wollmilchsau so ungefähr denkt ihr? In der Tat – ein Kartoffelknödel muss auf den Punkt sein, dann ist er ein Traum. Dazu verwendet ihr am besten mehligkochende Kartoffeln. Sie enthalten die meiste Stärke und sorgen für eine schön zusammenhaltende Masse – genau das Richtige für Kartoffelklöße.

Ihr findet bestimmt auch das ein oder andere Knödelrezepte, in dem auf vorwiegend festkochende Kartoffeln oder sogar auf festkochende Kartoffeln gesetzt werden. Das ist ganz nach eurem Gusto. Vielleicht mischt ihr auch mal die Kartoffelsorten und testet euch zu eurem Lieblingsknödelteig durch. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, welche Kartoffel sich für welches Gericht eignet, lest euch unseren Artikel durch: „Welche Kartoffel für welches Gericht“.

Funfact: Übrigens, zwischen Kartoffelknödeln und Kartoffelklößen gibt es keinen Unterschied, sie werden lediglich regional anders genannt. Im Norden sagt man eher „Klöße“ und im Süden eher „Knödel“. „Klopse“ jedoch sind auf jeden Fall etwas anderes – das sind Fleischbällchen wie die bekannten Königsberger Klopse. Zu denen würden wiederum hervorragend Kartoffelknödel passen würden.

Kartoffelknödel „halb und halb“ – was bedeutet das?

Kartoffelknödel halb und halb steht für Knödel aus einer Hälfte rohen Kartoffeln und einer Hälfte gekochten Kartoffeln. Auch bei dieser Knödelvariante empfiehlt es sich, mehligkochende Kartoffeln zu verwenden. Die eine Hälfte kocht ihr in Salzwasser, bis sie weich sind und die andere Hälfte roher Kartoffeln reibt ihr mit einer groben Reibe in eine Schüssel. Anschließend presst ihr das Kartoffelwasser aus den Kartoffelraspeln heraus, das geht am besten mithilfe eines Geschirr- oder Leinentuches und schüttet das Kartoffelwasser mit in das Kochwasser für die Klöße. Das soll für einen besseren Halt sorgen.

Die weichgekochten Kartoffeln presst ihr durch die Kartoffelpresse oder durch ein Sieb, und vermengt sie mit den Kartoffelraspeln zu einer gleichmäßigen Masse.

Kartoffelknödel mit Mehl?

Mehl verwenden einige für die Bindung der Knödel. Das kann Weizenmehl sein, aber auch Kartoffelmehl, also Speisestärke bzw. Kartoffelstärke genannt. Bindung bekommt ihr aber ebenso durch Grieß, Maisstärke oder Eier zustande – oder aus einer Mischung aus den genannten Zutaten. Wir verwenden in unserem Grundrezept für Kartoffelknödel Speisestärke. Außerdem ist wie in einigen Rezepten Ei dabei. Dann braucht ihr noch Salz und wer noch etwas würzen möchte, der kann etwas geriebene Muskatnuss dazugeben – und schon könnt ihr euch wunderbare Kartoffelklöße knödeln.

Kartoffelknödel: Rezept zum Selbermachen

Genug geredet, kommen wir zur Praxis. Das ist unser Grundrezept für Kartoffelknödel.

Zutaten:

1 kg mehligkochende Kartoffeln
2 Eier (Gr. M)
150 g Kartoffelmehl (Speisestärke)
Salz
nach Belieben geriebenen Muskatnuss

Die Kartoffeln kocht ihr in ausreichend Salzwasser ca. 25 Minuten, presst sie durch eine Kartoffelpresse in eine Schüssel und lasst sie auskühlen. Anschließend Eier und Stärke zugeben und zu einem glatten Teig kneten und zu Knödeln verarbeiten.

Profi-Tipp: Das klappt ausgezeichnet, wenn ihr eure Hände leicht anfeuchtet, sodass die Masse nicht an euren Fingern kleben bleibt.

Gegart werden die Knödel in einem großen Topf mit leicht siedendem Salzwasser. Das Wasser darf nicht sprudelnd kochen, denn sonst könnten die Knödel auseinanderfallen. Im Wasser lasst ihr die Knödel 10 bis 15 Minuten garen, bis sie an die Oberfläche steigen.

Pssst, es gibt einige Rezepte, in denen der Kloßmasse 1–2 EL Butter untergemischt werden. Kann man machen, muss man aber nicht. Wir schwenken unsere Knödel dafür anschließend kurz in Butter.

Warum zerfallen Kartoffelknödel?

Eure Knödel können leicht zerfallen, wenn ihr sie in stark sprudelndes Wasser gebt. Das Wasser sollte nur leicht sieden, also zwar kochen, aber noch nicht sprudelnd. Zum anderen könnte die Bindung der Masse noch nicht ausreichend gewesen sein, doch das lässt sich leicht nachjustieren: gebt noch etwas mehr Speisestärke dazu und schon dürfte das Problem gelöst sein. Und zu guter Letzt könnte die Masse zu flüssig sein, beispielsweise durch Kochwasser, das ihr versehentlich mit abgeschöpft und in eure Knödelmasse gepresst habt, auch hier hilft ein zusätzlicher Esslöffel Mehl oder Speisestärke.

Profi-Tipp: Bereitet euch einen kleinen Probeknödel zu und gebt ihn ins Kochwasser. Wenn er zusammenhält, könnt ihr die restlichen Knödel formen und zubereiten.

Kartoffelknödel vegan

Klaro, Kartoffelknödel könnt ihr super vegan zubereiten. Nichts leichter als das: lasst einfach die Eier weg. Der Rest des Rezepts bleibt gleich. Ist euch die Bindung noch nicht ausreichend genug, gebt auch in diesem Fall weitere 1–2 EL Kartoffelstärke oder Mehl dazu, bis zum gewünschten Halt. Möchtet ihr Butter in eurem Rezept ersetzen, um die Knödel vegan zu genießen, verwendet ihr entweder vegane Butter oder Margarine für eure Kartoffelklöße.

Kartoffelklöße sind wie Gummi, was tun?

Es gibt sie, Menschen, die ihre Knödel lieber „wie Gummi“ essen. Also Kartoffelklöße, die ein wenig gummiartig sind, bei Druck mit der Gabel nicht locker-flockig auseinanderbrechen, sondern zäh sind und kaum nachgeben. Ihr dürft diesen Absatz getrost überspringen. An all diejenigen, auf die das aber nicht zutrifft, hier haben wir einen Tipp für euch:

Tipp: Knetet die Knödelmasse nicht zu lange, denn sonst wird’s klebrig. Zu langes Kneten sorgt dafür, dass verbliebene Flüssigkeit aus den Kartoffeln austritt. Die Flüssigkeit in Verbindung mit der Kartoffelstärke eurer Kartoffeln sorgt für eine klebrige, sehr kompakte Masse. Je länger ihr knetet, desto mehr Stärke tritt heraus und desto mehr wird der Teig wie Kleister.

Vielleicht habt ihr schon einmal selbst Leim oder Klebstoff aus Kartoffelstärke hergestellt, das ist derselbe Effekt. Falls ihr das gerne mal ausprobieren möchtet, lest euch diesen Artikel durch: Kartoffel-Kids: echt starker Kartoffelklebstoff (Link)

Wie lange müssen Kartoffelknödel ziehen?

Wir haben es euch oben in unserem Grundrezept schon verraten: Kartoffelknödel sind dann durch, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Das kann je nach Größe 10 bis 15 Minuten dauern. Wenn ihr aus unserem Rezept Gnocchi formt oder doch lieber Schupfnudeln, dann gilt das für diese ebenso: sie sind durch, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Eine Kostprobe kann aber nie schaden, dann seid ihr auf der sicheren Seite.

Wie lang sind Kartoffelknödel haltbar?

Im Kühlschrank luftdicht verpackt, halten sich Kartoffelknödel 2–3 Tage. Ihr könnt sie sogar einfrieren und so für mehrere Monate, nicht länger als vier, aufbewahren. Da die Knödel in frischem Zustand leicht zusammenkleben können, solltet ihr sie vorab auf ein Backblech geben und schon einmal anfrieren lassen. Das dauert je nach Größe bis zu einer Stunde. Im Anschluss könnt ihr sie in einen Gefrierbeutel oder einen anderen Behälter geben und einfrieren. Sie werden nun nicht mehr zusammenkleben und können bei Bedarf einzeln entnommen werden.

Kartoffelknödel aufwärmen

Eure Kartoffelklöße aus dem Kühlschrank könnt ihr getrost in siedendem Wasser wieder aufwärmen – 5 bis 10 Minuten sollten dafür ausreichen. Ihr könnt die Knödel aber auch in Scheiben schneiden und in Butter anbraten. Das sorgt für eine herrliche, leckere Kruste. Dazu passen Zwiebeln, Speck und Champignons oder ein Pilzragout mit Sahne. Yummy!

Kartoffelklöße aus dem Gefrierfach brauchen etwas länger und sollten gut 15 bis 20 Minuten im kochenden Wasser garziehen. Letztlich erkennt ihr aber auch in diesem Fall, ob die Knödel durch sind, wenn sie nach oben steigen und an der Oberfläche schwimmen.

Einfache Rezepte für Kartoffelknödel

Das ultimative Rezept für Knödel, Gnocchi und Schupfnudeln

Wir legen los mit unseren dreierlei nutzbaren ultimativen Rezepten für Kartoffelknödel, Gnocchi und Schupfnudeln. Wenn ihr das könnt, habt ihr also gleich drei Beilagen oder Hauptgerichtbestandteile, die zu beinahe allem passen. Drei Gerichte aus einem Rezept – was will man mehr, oder?

Zum Rezept: Das ultimative Rezept für Knödel, Gnocchi und Schupfnudeln

Kartoffel-Insektenknödel

Setzt euch bitte: Wir bringen euch die Zukunft auf den Tisch, aber das ist nichts für Zimperliche: Kartoffelknödel mit und aus Buffalo-Mehlwürmern. JA, ihr habt richtig gehört. Diese Knödel bringen euch reichlich Protein auf den Tisch und passen als Beilage super zu gebratenem Gemüse oder Salat.

Zum Rezept: Kartoffel-Insektenknödel

Gefüllte Kartoffelklöße mit selbst gemachtem Apfelkraut

Wie herrlich deftig Kartoffelklöße sein können, zeigen wir euch mit diesem Gericht: gefüllte Kartoffelklöße mit selbst gemachtem Apfelkraut. Der Clou an dem Gericht: Die Klöße sind mit Speck und Semmelbröseln gefüllt und werden mit einem erfrischenden Salat aus Weißkohl mit Äpfeln serviert. Ran ans Rezept!

Zum Rezept: Gefüllte Kartoffelklöße mit selbst gemachtem Apfelkraut

Österreichische Marillenknödel

Wer liebt sie nicht, wunderbar süß gefüllte Marillenknödel mit Butterbröseln? Was denn Marillen sind? Hierzulande sagt man Aprikosen dazu. Wie auch immer sie genannt werden, wir sind den Österreichern für diesen tollen Nachtischknödel dankbar. Genießt ihn mit Vanillesauce oder wie hier mit buttrigen Semmelbröseln mit Zimt. Mega!

Zum Rezept: Österreichische Marillenknödel

Kartoffel-Mohnknödel mit Kirschen und Vanillesauce

Und weil man nie genug von Süßem haben kann, legen wir noch eine Schippe drauf: Unsere Kartoffel-Mohnknödel werden mit Kirschen gefüllt und mit selbst gemachter Vanillesauce serviert. Macht am besten gleich die doppelte Portion, denn Wünsche nach einer zweiten Portion sind hier vorprogrammiert. Seht selbst!

Zum Rezept: Kartoffel-Mohnknödel mit Kirschen und Vanillesauce

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