Eine Portion gestampfte Kartoffeln neben einer Portion gekochter Nudeln. Im Hintergrund jeweils dahinter drei rohe Kartoffeln und ungekochte Spaghetti.

Potato vs. Pasta: 7 Gründe, warum Kartoffeln besser als Nudeln sind!

Wir lassen Kartoffeln gegen Pasta antreten und gucken uns 7 gute Gründe an, weshalb Kartoffeln durchaus die bessere Wahl sein können. Potato vs Pasta – zwei Giganten steigen in den Ring und ihr könnt gespannt sein auf unsere Ergebnisse.

1. Kartoffeln haben die bessere Kalorien- und Kohlenhydratebilanz

Gekochte Kartoffeln haben kein Fett, knapp 75 Kalorien und 15 g Kohlenhydrate pro 100 g. Gegarte Nudeln haben im Schnitt pro 100 g ca. 30 g Kohlenhydrate und 158 Kilokalorien – das variiert jedoch stark je nach Sorte und Hersteller und hängt zudem davon ab, ob die Nudeln aus Hartweizengrieß oder mit Ei hergestellt wurden. Wer Kalorien sparen möchte, greift sich eine Kartoffel. Wo die Kartoffeln ebenfalls punkten können, das sind ihre Nährstoffe.

2. Kartoffeln enthalten mehr Nährstoffe als Spaghetti und Co.

Betrachten wir Kartoffeln gegart und ungeschält, so enthalten sie Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium – und für viele überraschend recht viel Vitamin-C sowie weitere Vitamine wie Vitamin B6. Mit bis zu 17 mg Vitamin C pro 100 g Kartoffeln gehört die Kartoffel zwar nicht zu den Spitzenreitern, aber sie spielt eine Rolle für unsere Vitamin-C-Zufuhr, da unsere Lieblingsknolle recht häufig bei uns Deutschen auf dem Teller landet.

Funfact: Kartoffeln lassen sich gut lagern und halfen Seefahrern, der Vitamin-C-Mangelerkrankung Skorbut auf ihren Seereisen vorzubeugen.

Darüber hinaus sind Kartoffeln eine gute Quelle für Kalium, das für unseren Körper u. a. für die Muskeln und Zellen wichtig ist. Mit bis zu 400 mg auf 100 g Kartoffeln liegt der Kaliumgehalt beinahe gleichauf mit Bananen, die ihrerseits bekannt dafür sind, viel Kalium zu enthalten. Der Kaliumgehalt von rohen Bananen liegt bei etwa 360 mg auf 100 g. Die gekochte Durchschnittsnudel schneidet mit etwas mehr als 50 mg auf 100 g deutlich schlechter ab.

Gluten: Hier kann die Kartoffel ebenso punkten, denn in Pasta ist durch Weizen häufig Gluten enthalten, das nicht alle Menschen vertragen und von der EU als Allergen eingestuft wird. Gluten ist ein Klebereiweiß, das natürlich in Weizen und anderen Getreidesorten wie Dinkel, Roggen und vielen mehr enthalten ist. Gluten sorgt für Bindung im Teig, Biss und macht ihn elastisch. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), aber auch mit einer Gluten- oder Weizensensitivität oder -allergie, bekommen nach dem Verzehr glutenhaltiger Produkte häufig Bauchschmerzen, Durchfall und leiden unter anderen Beschwerden. Diese können ungetrost auf Kartoffeln zurückgreifen, denn Kartoffeln sind ein glutenfreier Genuss und eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan.

Ballaststoffe: Kartoffeln enthalten im Vergleich mit Nudeln die doppelte Menge an Ballaststoffen. Ballaststoffe sind faserreiche Strukturen pflanzlicher Lebensmittel. Unser Körper braucht länger, um sie zu verdauen, deshalb halten Kartoffeln länger satt. Ballaststoffe binden darüber hinaus mehr Wasser im Stuhl, was ihn geschmeidig hält und gut für den Darm ist, denn so bleibt er in Bewegung und damit gesund.

3. Kartoffeln und Nudeln im Preisvergleich

Nudeln gibt es bereits unter einem Euro (ca. 90 Cent) pro Kilo im Discounter zu kaufen. Der Preis von Markenprodukten kann schon mal über 3 Euro und mehr liegen – bei glutenfreien Nudeln sogar noch höher. Kartoffeln kosteten laut Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (Stand Dez. 2021) etwa 99 Cent pro Kilo, je nach (Hof-)Laden und Angebot auch bis zu 2,99 EUR, aber eher weniger. 2021 war damit sogar ein eher hochpreisiges Jahr. Im Bundesdurchschnitt lag die Kartoffel zum Beispiel Ende 2020 bei knapp 65 Cent/kg. Preislich liegen Nudeln und Kartoffeln auf den ersten Blick gleich auf.

Betrachtet man jedoch die Portionsgrößen, so hat die Nudel einen leichten Vorsprung. Aus einem Kilogramm Kartoffeln kann man 6,5 Beilagen-Portionen kochen. Aus 1 Kilogramm Nudeln jedoch fast das Doppelte: 12,5 Portionen. Pro Portion Nudeln zahlt man somit etwa 6–8 Cent. Bei der Kartoffel liegen wir pro Portion bei ca. 15 Cent.  Hat die Nudel also gewonnen?

4. Regional einkaufen bedeutet Nachhaltigkeit

Jein. Betrachten wir den ökologischen Fußabdruck, schneiden Kartoffeln umweltfreundlicher als Nudeln ab. Der ökologische Fußabdruck zeigt stark vereinfacht auf, wie viel Umweltauswirkungen ein Lebensmittel durch dessen Anbau, Produktion, Verarbeitung, Verpackung, Transport und Verkauf verursacht. Mehr Infos zum ökologischen Fußabdruck von Lebensmitteln stellt das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) Heidelberg auf seiner Seite zur Verfügung (Link).

Die Kartoffel hat laut ifeu einen Co2-Fußabdruck von 0,2 kg Co2-Äq. pro kg Lebensmittel und die Nudel einen Fußabdruck von 0,7 kg Co2-Äq. pro kg Lebensmittel bei einem Anbau in Deutschland. Damit ist die Kartoffel klimafreundlicher als die Nudel.

Davon abgesehen wachsen Kartoffeln an zahlreichen Orten und daher häufig sogar auch in eurer direkten Nachbarschaft. Regional einkaufen hält Transportwege kurz und schont die Umwelt – und unterstützt die Landwirte in eurer Nähe. Das ist eine Win-win-Situation!

5. Drei Kochtypen, viele Sorten und ein riesiges Geschmacksuniversum

Klar, Nudeln gibt es in vielen Formen: Spaghetti, Fusilli, Penne, Farfalle – in getrocknet und in frisch. Unsere Kartoffel umfasst eine noch größere Vielfalt, weltweit soll es über 4.000 Sorten geben. Es werden drei Kochtypen unterschieden – festkochend, vorwiegend festkochend und mehligkochend – sowie unzählige Sorten, die sich in Konsistenz, Textur und Geschmack bedeutend voneinander unterscheiden, was sie naturgemäß vielfältiger macht als Nudeln. Glaubt ihr nicht? Veranstaltet doch mal eine Kartoffelverkostung in der heimischen Küche und lasst euch überraschen. Die Kartoffel kann nämlich viel mehr, als ihr denkt!

6. Zeitsparen mit der richtigen Zubereitung

Ja, Nudeln kann man in sehr kurzer Zeit zubereiten. Einige Sorten sind bereits in 5 Minuten al dente gegart. Kartoffeln gehören da wohl eher der Slow-Food-Bewegung an. Müssen sie aber nicht! Wer clever gart, spart Zeit. Kartoffeln könnt ihr in einem Schnellkochtopf auf dem Herd garen und braucht dann etwa 8–12 Minuten je nach Größe der Kartoffeln.

In der Mikrowelle geht‘s noch schneller, probiert’s aus! Legt 2–4 kleine Kartoffeln in eine mikrowellengeeignete Schale mit etwas Wasser oder feuchtet die Kartoffeln vorher großzügig an. Bei 700 Watt brauchen sie etwa 10 Minuten. Schält und halbiert ihr die Kartoffeln, so halbiert sich auch die Garzeit: in ca. 5 Minuten sind sie bei 700 Watt gar und verzehrfertig. Je weniger Kartoffeln ihr zubereiten möchtet pro Portion, desto kürzer wird die Garzeit.

7. Unendliche Möglichkeiten der Zubereitung

Manche Menschen essen Kartoffeln lediglich mit einer Prise Salz. Unsere Lieblingsknolle ist aber auch Teil von pompösen Kreationen in Sternerestaurants. Die Möglichkeiten, Kartoffeln zuzubereiten, sind unendlich. Es gibt sie als Kroketten, Knödel oder in Gebäck verarbeitet, als Türmchen, Rosen oder im Gratin, überbacken, im Ganzen oder gerieben im Kartoffelpuffer – und so könnten wir noch lange weiteraufzählen. Abgesehen davon kann man so ziemlich jedes Nudelgericht auch mit Kartoffeln nachkochen. Probiert’s mal aus!

+