graue Holzbretter
Keim am pflanzenbett

Der zarte Keim im Pflanzenbett

Sie lieben es locker und feinkrümelig: Die oftmals vorgekeimten Erdäpfel gedeihen – ähnlich wie Spargel – in Dämmen. Vom Setzen bis zur Ernte ist der Kartoffelanbau eine Wissenschaft, wie ihr hier erfahren könnt.

Nach der Ernte ist vor der Ernte.

Für Kartoffeln heißt das: Schon im Herbst wird das Feld für die nächste Pflanzsaison gepflügt. Kartoffeln lieben übrigens feinen, sandigen Boden ohne Steine, mit einem guten Luft-, Wasser- und Wärmeaustausch.

Im Frühjahr werden die „Dämme“ für die Kartoffelpflanzen geformt – das sind lange, niedrige Erdhügel. Mit modernen Pflanzmaschinen werden dann die Pflanzkartoffeln in vorgegebenen Abständen in den Damm abgelegt. Wie dicht die Kartoffeln in den Dämmen gepflanzt werden, bestimmt dabei die Größe der späteren Knollen. Faustregel: Je größer der Abstand in der Reihe, desto größer die Knollen. Die Bauern legen mit ihren Maschinen die Pflanzkartoffeln meist im Abstand von 25 – 40 cm ab, was immerhin 42.000 bis 48.000 Kartoffelpflanzen pro ha ergibt.

Alles raus, was keine Miete zahlt!

Wenn die Kartoffeln gepflanzt sind, lässt sich natürlich auch das Unkraut nicht zweimal bitten und treibt sein Unwesen auf den Dämmen. Damit die Kartoffelpflanzen vom Unkraut nicht buchstäblich überwuchert werden, steht dem Anbauer ein ganzes Arsenal an Geräten zur Verfügung, mit klingenden Namen wie Rollsternhacke, Netzegge oder Dammfräse. Damit wird das Unkraut aus dem Boden gerupft. Für gesunde Kartoffelbestände kommen bei Bedarf zum Beispiel auch Mittel gegen Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Knollenfäule zum Einsatz. Die Landwirte nutzen so genannte Vorhersagemodelle – Prognosen für die Wetterentwicklung, um ihre Pflegemaßnahmen zielgerichtet, sparsam und effektiv durchführen zu können.

Erst ernten wir Kartoffeln, dann Lob und Anerkennung.

In unseren kühleren Breiten ist die Kartoffel eine einjährige Pflanze. Das heißt, nach der Blüte sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab und die Kartoffel bekommt ihre feste Schale und kann geerntet werden. Wenn der Bauer das Kraut selbst entfernt, kann er so die Reife der Kartoffelknollen beeinflussen und schneller erreichen.

Für eine extrafrühe Ernte werden die Flächen nach dem Legen mit Vlies oder Folie bedeckt – das schützt die zarten Pflanzen vor Frost und Kälte. Die Ernte, die man bei Kartoffeln „Rodung“ nennt, findet von Ende Mai bis Mitte Oktober statt. Die bis zum 10. August geernteten Kartoffeln werden „Frühkartoffeln“ genannt. Die Haupternte beginnt ab Anfang September. Dabei kommt der so genannte „Kartoffelroder“ zum Einsatz. Damit werden die Knollen geborgen und von Erde, Steinen und Pflanzenteilen getrennt. Ein erstes Verlesen wird auf der Maschine von Hand erledigt. Dann kann der Kreislauf von vorne beginnen. Denn: Nach der Ernte ist vor der Ernte.

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