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Die Zukunft der Kartoffel

360 Millionen Tonnen unseres geliebten Erdapfels werden jährlich weltweit geerntet, verarbeitet und verzehrt – ob als Frischkartoffel, Pommes, Stärke oder Tierfutter. Von der Kartoffel haben wirklich alle etwas. Dabei schmeckt sie nicht nur hervorragend, sondern bildet zudem einen wichtigen Grundbaustein unserer Ernährung – weltweit. Doch wie sieht die Zukunft der Kartoffel aus?

Die Kartoffel und der Klimawandel

Die Weltbevölkerung wächst stetig, die 10 Milliarden werden in naher Zukunft erreicht sein. Um hungrige Münder zu füllen, schielen viele auf die Kartoffel. Sie benötigt nicht viel zum Wachsen und liefert unserem Körper im Gegensatz zu Pasta und Reis eine Menge wichtiger Nährstoffe. Die perfekte Mahlzeit also. 

Doch die Kartoffel steht vor einem Problem: dem Klimawandel. Trockenzeiten, Hitzeperioden und Überschwemmungen machen es der Staude nicht leicht. Und das, obwohl sie eigentlich ein sehr genügsames Gewächs ist. Probleme, die den Ernteertrag um bis zu 70 Prozent schmälern. 

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Was Kartoffeln brauchen

Beim Anbau von Kartoffeln ist sicherlich einiges zu beachten. Und doch zeigt sie sich immer wieder als starker und pflegeleichter Zeitgenosse. Ihr Bedarf an Wasser ist im Vergleich zu anderen Gemüsearten nicht besonders hoch. Auch Temperaturen von bis zu 30 Grad kann sie mehrere Tage trotzen – zumindest dann, wenn sie anschließend eine gute Portion Regen abbekommt.

Doch obwohl sie mit wenig Wasser und extremen Temperaturen gut klar kommt, hatte sie es in den letzten Jahren alles andere als leicht. Denn nicht nur in Kalifornien oder Italien herrschten  immer wieder Wassermangel. Auch Regionen in Deutschland sind von einer Wasserknappheit betroffen. 

Ebenso schaden die extremen Temperaturen von bis zu 40 Grad unserem Bodenliebling. Durch Hitze wird die Zellstruktur der Kartoffeln angegriffen. Ein Prozess, von dem sie sich nicht mehr erholen kann. 

Doch das Defizit an Flüssigkeit und Temperaturen wie in Wüstenregionen sind nicht die einzigen Plagen, mit denen die Pflanze zu kämpfen hat. Auch Schädlinge werden durch die hohen Temperaturen zum wachsenden Problem. Sie zählen zu den natürlichen Feinden der Kartoffel, greifen ihre Sprösslinge an und verhindern dadurch die Entwicklung von Stauden und Knollen.

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Wie sieht die Zukunft der Kartoffel aus?

Damit Kartoffeln weiterhin einen festen Platz in unserem täglichen Speiseplan einnehmen, wird schon lange an neuen Sorten geforscht. Sorten, die den Wetterumständen bedingt durch den Klimawandel standhalten können. Jedoch ist die Entwicklung dieser nicht nur kosten- sondern auch zeitintensiv. 

Knapp vier Millionen Euro braucht es, um eine neue Sorte auf den Markt zu bringen. In diese Rechnung fließen Forschung, Aufbau und Vermarktung mit ein. Bis es eine neue Kartoffelsorte auf den Markt schafft, vergehen durchschnittlich zehn Jahre.

Bereits 2017 schrieben wir über den Hype der Kartoffel in China. Stand heute ist die Entwicklung dort in den letzten zehn bis 15 Jahren enorm vorangekommen. Viele wissen es nicht, doch aktuell werden dort mehr Kartoffeln als Reis angebaut. Auch im Vergleich mit Deutschland, Indien, der Ukraine, Russland und den USA erfolgt dort der größte Kartoffelanbau. 

Wir sehen: Obwohl sie zu kämpfen hat, hält sich die Kartoffel wacker und es gibt gute Gründe, warum sie an Bedeutung gewinnt. Denn sie ist resistent, nährstoffreich, sättigend und schmackhaft. Ungerechtfertigterweise kämpft sie immer noch mit Vorurteilen, wie dem, sie sei ein Dickmacher. Dabei wissen wir Kartoffelfreunde schon lange, dass sie im Duell gegen Pasta und Reis immer als Gewinner aus dem Rennen kommen wird.  Einen Überblick über die fantastischen Nährstoffe der Kartoffel findest du noch einmal hier zum Nachlesen. 

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