Wie sieht eine Kartoffel aus? Wie lange dauert es, bis aus ihr eine Kartoffelpflanze geworden ist? Woran erkennt man reife Kartoffeln und was kann man aus ihr zubereiten? Mit diesen Fragen beschäftigen sich seit 2008 bundesweit tausende Kita- und Schulkinder. Dabei geht es wenig um botanische Theorie und viel um gärtnerische und kulinarische Praxis. „Kids an die Knolle“ macht’s möglich!
Startschuss im Internationalen Jahr der Kartoffel
Das Projekt wurde 2008 – im internationalen Jahr der Kartoffel – vom Deutschen Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV) initiiert. Damals waren es noch übersichtliche 180 Schulen, die sich beteiligten. Im Jahr 2018 sind es fast 700! Kein Wunder, denn das Konzept – mittlerweile von der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert – ist einfach genial.
Von der Kita auf den Kartoffelacker
Im April erhält jede Schule oder Kita kostenfrei einen Sack Pflanzkartoffeln und Infomaterial. Gemeinsam werden die Mutterknollen in den Schulgarten, ins Hochbeet oder in Gefäße und Säcke gepflanzt und bis in den August und September gegossen, und gepflegt. Kinder und Lehrkräfte beobachten die Pflanzen, befreien sie von Unkraut und – falls er sich zeigt – vom Kartoffelkäfer. Sie unternehmen Ausflüge auf eine nahe gelegenen Kartoffelacker oder in einen Kartoffelabpack- oder Verarbeitungsbetrieb. Oder treffen die Kartoffelkönigin.
Das offizielle Foto vom Kartoffellegen der Prominenten in Heichelheim im Rahmen von „Kids an die Knolle“. Bildrechte: Heichelheimer Kartoffel e.V., Fotografin: Theresa Wassere
An die Knolle, fertig, los!
Das Highlight des Projekts? Die Kartoffelernte! Mutterknolle und Sproßknollen werden aus der Erde geholt. Das geht nur mit viel Fingerspitzengefühl! Wie viele sind es? Welche ist die dickste und schwerste Kartoffel? Diese Fragen besprechen die Kinder. Jetzt ist auch Zeit für Experimente! Wie hoch ist der Stärkegehalte der Kartoffel im Vergleich zu Obst, Gemüse oder Brot? Wie baue ich eine Kartoffelbatterie? Was kann man aus einer Kartoffel, einer Kupfermünze und einem verzinkten Nagel basteln? (Ein Kartoffelradio!)
Die Knollen werden auch – mal mit Unterstützung einer regionalen Repräsentantin der Landfrauen, mal im Doppeldecker-Kochbus, mal in der Schulküche – von den Kids zu Püree, Wedges, Rösti und anderen Delikatessen verarbeitet. Ein Schmaus!
Eine ausgezeichnete Initiative
„Kids an die Knolle“ vermittelt also nicht nur die Feinheiten des Lebensmittelanbaus, sondern auch das Kochen mit frischen Zutaten und somit Ansätze der gesunden Ernährung. Das sehen auch andere so: 2017 wurde „Kids an die Knolle“ mit dem „Wir sind IN FORM“-Siegel ausgezeichnet, einer Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Sie ist eine Kooperation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und des Bundesgesundheitsministeriums.
Wir sagen: so soll’s sein! Und: herzlichen Glückwunsch zum Zehnjährigen! Weiter so!
Das Kartoffelmännchen ist das offizielle Logo des Schulgartenprojekts „Kids an die Knolle“ des DHKV.
Übrigens: Bei „Kids an die Knolle“ mitmachen ist ganz einfach: der DKHV nimmt bis Ende Februar 2019 eure Anmeldungen entgegen, Eure Kartoffel erhaltet ihr dann im Frühjahr! Das Anmeldeformular erhaltet ihr auf der Seite vom DKHV.